Gebet eines Obdachlosen zu Weihnachten



Wie kalt ist diese Heilige Nacht.
Wie müde ist mein Leib.
Hast Du denn nicht an mich gedacht?
Hab kein Heim, kein Weib,
an dem ich mich wärmen kann.
Hätte gern ein wärmend Bad,
würde auch so ab und an
wechseln meine Kleider.

Doch fehlt die Kraft, es fehlt das Geld,
hab nichts zum leben, leider.
Halte ich bittend die Hände auf,
um Almosen zu erhoffen,
gehen alle Menschen ihren Lauf,
denken, ich sei besoffen.

Herr, hilf mir in meiner Not,
schenk mir heut Nacht ein Dach,
sonst bin ich sicher bald schon tot,
warum ist mir das angedacht?

Hab ich mich nicht immer gut betragen,
perfekt erledigt meinen Beruf?
Bis man mein Weib zu Grabe getragen.
Ab da folgte ich der Straße Ruf.
Verfehlt habe ich des Lebens Ziel,
bereue es jetzt zutiefst.
Wäre es denn jetzt zu viel,
wenn Du mich einfach riefst?

Ich will keine Feier, keinen Stein,
ich will nur in den Himmel.
Nur etwas, das wäre fein:
Hol mich auf einem prächtigen Schimmel.

Lieber Gott, bitte hab Erbarmen
und hole mich in dieser Heiligen Nacht.
Ich wäre Dir unendlich dankbar.

Amen

© Christiane Rühmann

Weihnachten - der Sinn



So innig das Gefühl zu diesem Feste,
so stark der Wunsch, zu geben nur das Beste,
so stark mein Wille, alle zu erfreuen,
so arg mein Wunsch, es würde schneien,
so tief ist meine Neigung zur ‚Heiligen Nacht‘.
Haben wir begriffen, den tiefen Sinn
oder geben wir uns nur dem Konsumwunsche hin?
Haben wir überhaupt jemals verstanden
oder ist uns alles gekommen abhanden,
was der Sinn des Festes ist?
Ich liebe es jedoch so wie es ist,
lasse Erinnerungen schweifen,
die meine Seele gerührt streifen.
Denk an die Zeit, die ich erlebt,
als das Christkind über mir schwebt
und mit frohem Engelsgesang
die Kindheit in mir lebte,
mein Herz vor lauter Freude bebte,
in Erwartung auf das Fest.
Ein Gefühl mich jetzt begreifen lässt,
dass jedes Weihnachten ein Fest war,
voller Besonnenheit und Liebe gar.
Bemerke still und heimlich –
und es ist mir nicht mal peinlich,
dass eine Träne rinnt über mein Gesicht.
Schönere Weihnachten gibt es nicht,
als die, die ich erlebte,
als ich noch in der Kindheit lebte.
Drum gilt heute mein Bemühen,
gleiches Empfinden zu versprühen,
meiner eigenen Familie anzutun,
in selbiger Erinnerung aus zu ruhn,
wenn sie einmal sind wie ich,
alternd und gebrechlich.
Ich bitte Euch – vergesst mich nicht!
Tragt doch auch des Festes Schein
weiter in die Welt hinein.
Gedenkt Meiner und meinen Reimen,
möge das Gute in Euch keimen…
© Christiane Rühmann

Ich bin ein Mensch



Ich bin ein Mensch mit vielen Fehlern.
Ich bin ein Mensch mit viel Gefühl.
Ich bin ein Mensch mit Nachsicht.
Ich bin ein Mensch mit Vorsicht.
Ich bin ein Mensch voller Leben.
Ich bin ein Mensch mit Schwächen.
Ich bin ein Mensch voller Liebe.
Ich bin ein Mensch mit Einsicht.
Ich bin ein Mensch voller Lebenslust.
Ich bin ein Mensch voller Lebensldurst.
Ich bin ein Mensch.

© Christiane Rühmann

Lachen


Das Schönste im Leben von Eltern
ist gesundes Kinderlachen.
Da gefällt es noch den “ÄLTEREN”,
wenn Kinder Blödsinn machen.

Das lässt im Lauf´´ der Jahre nach,
dann nennt man es auch “albern”.
Man trägt es lange denen nach,
wenn sie im Alter noch “kalbern”.

Nimm Dir das Recht
und bewahr Dir Deine Freud´.
Die Welt ist doch so schlecht
und nur geprägt von Leid.

Oft hilft ein fröhliches Lachen
Dir über vieles hinweg.
Du mußt nur den Anfang machen,
behalt es nicht versteckt!

Ein Lachen kann vieles erreichen,
steckt Andere gar an,
kann viele schlechte Laune begleichen,
was niemand erklären kann.

Für´s Gemüt ist´s auch noch gesund,
wenn lachend Du durchs Leben gehst.
Drum verzieh nur Deinen Mund,
bevor Du Dir auf der Lippe stehst.

Auch wenn Dich niemand verstehen kann,
halt´ mit dem Lachen niemals an!

© Christiane Rühmann