Der Besuch
Hab selten so herzlich gelacht,
wie vorhin, als ich an Hubert gedacht.
Ich sah ihn vor mir, auf dem Traktor,
bemerkte dann, als ich ihm folgte,
dass er zur Seite fahren wollte,
um Platz zu schaffen für mein Auto.
Doch Hubert hat sich wohl verschätzt,
fühlte sich durch mich gehetzt
und schoss zur Seite, wie ein Pfeil,
mit dem PS-starken Teil.
Der Blick zurück über die Schulter,
wurde ihm zum Verhängnis.
Er kam mächtig in Bedrängnis,
lenkte sein Gefährt in den Gänseteich
und wurde dabei leichenbleich.
Bis zum Sitz war er abgesunken,
hatt´ noch ein wenig Teich getrunken,
als er sein Gefährt verliess,
sich dabei noch die Rübe stiess,
um das Ufer zu erlangen.
Er wollte mich für den Schaden belangen,
den er sich selbst hat beigebracht.
Er gab sich seinen Flüchen hin
und meinte unter lautem Motzen,
es sei doch alles nur zum kotzen.
Ich bot ihm meine Hilfe an
und seilte nach ´ner Weile dann,
das abgesoffene Objekt,
das übelst in dem Tümpel steckt,
an meinen Abschlepphaken an.
Nun, aus dem Wasserloch gezogen,
glätteten sich die Zornes-Wogen
und Hubert machte sich bekannt,
was ich mächtig lustig fand,
weil ich ihn doch bereits schon kannte,
denn schliesslich waren wir Verwandte.
Er war ein Motzer – aber ein netter,
mein leicht verpeilter alter Vetter,
den ich nur mal besuchen wollte.
Wenn auch nicht auf diese Weise,
...aber trotzdem lache ich noch leise.
Und die Moral von der Geschicht:
Verliert Euch aus den Augen nicht.
Jedenfalls nicht für lange Jahre.
Sonst ist es wie bei mir und Hubert,
auch wenn es den Spaß war wert.
Dass alles so gekommen war,
findet Hubert heute wunderbar.
© Christiane Rühmann
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