Das EGO sprach zum Deprimierten:
„Darf es etwas mehr sein?“
„Von was denn wohl“?, der Deprimierte.
„Von Egoismus natürlich,
sei nicht so genierlich und nehme Dir,
was Dir gebührt,
dann wirste auch nicht abgeschmiert.“
„Woher soll ich so viel Kraft nur nehmen?
Ist abhanden gekommen in meinem Leben.“
„Raff Dich zusammen, lass Dich nicht hängen,
durch dumme Gedanken Dich bedrängen.
Du bist im Leben der Leuchtturm,
führst doch andere sicher durch den Sturm.
Zeige aller Welt Dein gleitend leuchtendes Licht,
denn verstecken musst Du es nicht!“
Der Deprimierte nachdenklich sich in den Sessel lehnte.
Ist was dran, was das EGO soeben erwähnte?
Sollte er egoistischer reagieren,
um wieder ‚sich‘ zu delegieren?
Sollte er einen neuen Anfang wagen,
nicht mehr über Dinge klagen,
die ihn bedrücken von Tag zu Tag?
Einfach nur tun, was er selbst mag?
Nach nächtelangen Überlegungen
hat er sich selbst dazu gezwungen,
loszulassen, was ihn so quält.
Den Schritt hat er jetzt selbst gewählt
um zurückzufinden zu seinem Egoismus.
Das ist, was ein jeder tun muss,
um zu leben, nicht zu sterben,
denn sonst bleiben da nur Scherben.
© Christiane Rühmann
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