Manchmal ist es von Vorteil, wenn…


Was für ein Tag: Positiver Stress, ausgezeichnetes Wetter, ein nettes Date vor Augen, aber zuvor noch die Fellnasen meiner Tochter Gassi führen – und schon beginnt der echte Stress.

Nachdem ich meine Laptops eingepackt und meinen Schreibtisch aufgeräumt habe, ziehe ich meine Jacke an und verlasse bestens gelaunt mein Büro. Ich schließe die Fahrertüre meines treuen Freundes HONDI auf und stelle die Taschen auf den Beifahrersitz. Jetzt nur noch starten und dann kann es losgehen. Mist, habe ich ordnungsgemäß abgeschlossen und das Magnet auf ‚abwesend‘ geklatscht? Ich hatte ein schlechtes Gewissen. Das ist wichtig, denn der Letzte, der das Gebäude verlässt, muss die Villa abschließen, um die Alarmanlage scharf zu schalten. Ich muss nochmal rein, das muss ich klären.

Alles war in Ordnung. Oh Mann, jetzt schießt es mir aber doch auf die Zeit. Also los, Fenster einen Spalt öffnen und erst mal eine Zigarette anzünden. Hoffentlich ist unterwegs nicht zu viel Verkehr und die Baustellenampeln mal endlich synchron geschaltet.

„Tut mir leid Kleiner, aber Du musst jetzt einen Zahn zulegen, damit ich rechtzeitig zu meiner Verabredung komme“, spreche ich zu meinem treuen Lebensgefährten.
Ich habe da so meine kleinen Tricks, um HONDI bei Laune zu halten. Am Wichtigsten sind die Gespräche, die ich mit ihm führe, z.B.: „Was denkst Du, schaffen wir die orange Ampel noch? Oder, heute haben wir Zeit, komm, wir machen einen kleinen Abstecher. Oder, schaffst Du zum Überholen auch mal kurzfristig 130?“ Dabei streichle ich ihm dann liebevoll über die Kontur seines signifikant geprägten  Lenkrades. Das liebt er. Genauso signalisiert er mir, wenn er Bedürfnisse hat. So beginnt er zu knurren, wenn er  Appetit auf eine ölige Mahlzeit hat oder lässt seine Nadel schlapp nach unten fallen, um zu sagen: ‚Du, ich schaffe die Strecke nicht, ich habe Durst.‘ Oft halte ich ihn auch mit ein wenig ‚Lenkradpetting‘ bei Laune, das hat er besonders gerne. Ich kraule ihn dann unter der Lenkung und streichle ein wenig die Armatur. Das ist der Moment, wo ich mir stets einbilde, dass er getunt ist und mindestens 15 PS mehr leistet, echt!!! Wir sind halt ein Herz und eine Seele.

Jetzt klingelt mein Handy. Mist, ausgerechnet jetzt. Ich habe in der Eile vergessen, die Freisprechanlage einzuschalten. Ich fingere nach dem Mobilteil in meiner Jackentasche und nehme das Gespräch an. Es ist ein völlig unwichtiges und überflüssiges Telefonat.

Na bitte, was sag ich?! Da stehen die Flachpfosten schon, durch ein Gebüsch getarnt und warten auf so Schwachmaten wie mich, um sie abzuzocken! Als ob sie nie mal eine kleine Gesetzüberschreitung begehen! Ich versuche noch, das Handy fallen zu lassen. Zu spät. Durch den Blick in die Rückspiegel habe ich sofort gemerkt, dass auch sie meinen ‚Fehltritt‘ bemerkt, ja vermutlich darauf gewartet  hatten. Sie folgten mir, blinkten mich an und forderten mich durch ein Lichtband auf, rechts ranzufahren. Bereitwillig signalisierte ich ihnen, dass ich ihrer freundlichen Aufforderung nachkommen würde, sobald sich eine Gelegenheit bieten würde.

Auf dem Parkstreifen, den ich angesteuert hatte, blieb ich im Fahrzeug sitzen und drehte sofort die Scheibe nach unten. Ein Beamter trat an mein Fahrzeug, stellte sich vor und forderte mich auf, die Fahrzeugpapiere auszuhändigen, die ich zunächst mal suchen musste. Er wunderte sich, als er sah, wo ich sie her kramte. Mal ehrlich, kann ich doch nichts für, wenn er stets ein Täschchen bei sich trägt, ich tue es jedenfalls nicht. Eine weibliche Beamtin inspizierte mein Fahrzeug von außen genauestens, kontrollierte das TÜV-Siegel, begutachtete das Profil aller 4 Räder und fragte nach einem Warndreieck und dem Verbandskasten. Dazu musste ich aussteigen, um es ihr im Kofferraum zu zeigen. Ich musste breit grinsen, als ich die Heckklappe öffnete, denn ich besaß von jedem Teil zwei Exemplare! Sie wollte wissen, warum das so ist und ich fragte im Gegenzug, ob das für sie von Bedeutung sei, was sie Zähne knirschend verneinte.

Der Beamte kam dann endlich auf den Punkt:
„Wir haben gesehen, dass Sie während der Fahrt telefoniert haben. Was sagen Sie dazu?“

„Sie müssen sich irren, ich habe eine Freisprechanlage, schauen Sie her“.

Ich hatte sie, als ich den Streifenwagen bemerkte, natürlich sofort eingeschaltet. Wenn ich das tue, leuchtet in kurzen Abständen ein blaues Signallicht, was mich erkennen lässt, dass meine Mobilphone via Bluetooth mit der Freisprechanlage verbunden sind.

„Wir haben aber gesehen, dass Sie ein Handy am Ohr hielten, während Sie uns passiert haben. Wie erklären Sie sich das?“

„Das kann ich mir nicht erklären und ich behaupte nochmal, dass Sie sich irren.“ Ich faßte einen waghalsigen Plan.

„Dann haben Sie ja sicher nichts dagegen, dass wir einen Blick in Ihr Handy werfen, um festzustellen, ob wir Recht haben?“ 

Er bäumte sich ein wenig auf. Aber das konnte ich auch. Ich atmete tief ein und erlaubte mir die Bemerkung, dass das für mich an ‚Hausfriedensbruch‘ grenzen würde –schmunzelnd natürlich. In der Regel gewinne ich damit, aber diesmal gelang mir das nicht. Ich war mir natürlich meiner Sache sehr sicher und frötzelte weiter:
„Sind Sie überhaupt dazu berechtigt? Haben Sie einen Durchsuchungsbefehl?“

„Wenn Sie uns beweisen wollen, dass Sie nicht telefoniert haben, sollten Sie uns Ihr Handy aushändigen. Wenn Sie es nicht tun, werden wir die Sache ahnden.“

„Wieso“, wollte ich wissen, „der Beklagte ist doch nach dem Gesetz so lange unschuldig, bis ihm eine Schuld nachgewiesen wird, oder?“

Uuups Chris, jetzt halte mal langsam den Ball flach, ermahnte ich mich selbst.

„Also, zeigen Sie uns nun Ihr Handy?“ Seine Stimme wurde strenger.

„Nun gut, bitteschön.“

Ich fingerte erneut in meiner Jackentasche nach dem Mobilteil. Hoffentlich ziehe ich jetzt nicht das falsche heraus. Ich besitze nämlich zwei Stück – ein Diensthandy und ein privates. Aber wer weiß das schon? Sie unterscheiden sich deutlich tastbar von der Oberfläche ihres Gehäuses, so war auch das für mich kein Problem. Ich zog das Diensthandy, ein IPhone heraus und übergab es dem Beamten.

„Bitteschön, soll ich den Freigabecode schnell eingeben?“

„Ja, das wäre sehr hilfreich“, entgegnete der Beamte und begann sofort damit, in dem Handy zu wuseln. Offensichtlich kannte er sich sehr gut damit aus. Hoffentlich klingelt jetzt nicht das andere, dachte ich und bekam langsam Schweißperlen auf die Stirn. Mit dem Diensthandy hatte ich seit über einer Stunde weder telefoniert, noch ge-WhatsAppt oder ge-Vibert. Als er sämtliche Varianten ausspioniert hatte, lächelte er und meinte:
„Nochmal Schwein gehabt, ich kann wirklich nichts finden, was auf die Benutzung des Handys hinweist.“

„Sag ich doch!“ Ich wurde wieder kesser.

Er reichte es mir zurück, warnte mich aber dennoch vor der Benutzung während der Fahrt und wünschte mir eine gute Weiterreise.

Ich stieg zurück in meinen HONDI, kraulte ihn wiederholt unter dem Lenkrad, diesmal noch liebevoller als zuvor, schmunzelte und setzte meine Fahrt fort. Nach kaum 100 Metern klingelte erneut mein privates Smartphone… Aber ich habe ja eine Freisprechanlage – wer wird mir da schon was anhaben können?


© Christiane Rühmann

Video zu meinem kleinen Weihnachtsbuch

Weihnachtliches

https://www.youtube.com/watch?feature=player_embedded&v=wvW8-53cHsA

Sanfte Augen

Sie schauen mich an,
diese sanften und viel sagenden Augen.

Manchmal lächelnd,
manchmal traurig,
manchmal mahnend,
manchmal motivierend,
manchmal weinend,
manchmal still,
manchmal fröhlich.

Ich lerne, sie schätzen,
diese sanften und viel sagenden Augen.

Ich denke an sie,
diese sanften und viel sagenden Augen.

Irgendwann vermisse ich sie,
diese sanften und viel sagenden Augen.

Jetzt habe ich sie,
diese sanften und viel sagenden Augen.

© Christiane Rühmann (12.10.2013)

Großmama

Ich bin Deine Großmama
bin immer und ewig für Dich da,
wenn Dich dumme Träume plagen,
Wirres sich in Deinen Kopf will wagen.
wenn Dich ein Wehwehchen quält,
was sonst niemand für tragisch hält.
Ich halte Dir stets die Stange,
drum Kleine, sei niemals bange,
wenn es auch mal Zeiten gibt,
Du denkst, dass Dich niemand liebt,
Dir Tränen über die Wange rinnen,
MICH wirst Du immer gewinnen.

Ich liebe Deine süße Art,
die sich mich Raffinesse paart,
Dein schmunzelndes Gesicht,
wenn ich sag: „Das darfst Du nicht.“
Oft hast Du mich schon eingewickelt,
in Autoritätskonflikte verwickelt,
mich nur einfach angesehen,
als sei nichts Schreckliches geschehen,
hast Unruh gebracht in mein Leben,
doch für Dich will ich alles geben,
was ich noch geben kann.
Bitte denke stets daran.

Von Dir lass ich mich gern vom Schlaf abhalten,
um Dir Deinen Lebensraum zu gestalten,
lass Spielzeug einfach am Boden liegen,
ohne gleich `zu viel` zu kriegen
und tobe mit Dir über Bett und Tisch,
denn irgendwann erwisch ich Dich,
schließ Dich dann herzlich in die Arme
und das ist – glaub es mir nur,
in jeder Sekunde „Leben pur“.

Bleib, wie Du bist, verbieg Dich nicht,
so, wie Du bist, so lieb ich Dich.


© Christiane Rühmann (für meine Enkelin Mailine Loana)

Dank


Ich danke Dir, Du schöner Tag,
weil ich Dich erleben mag,
mit allen Höhen und auch Tiefen,
die  mir über die Strecke liefen,
die mir bereichern jede Stunde.
Auf geht´s in die nächste Runde.

Wünsche, dass ein jeder Tag,
mir das gleiche beschert,
an dem ich ebenfalls nicht klag
über Ebbe oder Wellen,
sie werden meinen Tag erhellen.

Schönes will ich beibehalten,
meine Tage so gestalten,
dass ich Tag für Tag bemerke,
genau dies gibt mir meine Stärke.

Leben will ich um mich haben,
um mich ständig zu erlaben
an dem Herzschlag dieser Welt.
Das gibt es auch ohne Geld
und hilft Hürden zu überwinden.

Alles andere lässt sich finden.
© Christiane Rühmann

Meine kleine Zuckerschnecke...

Ist es ncht faszinierend zu sehen, wie sie im zarten Alter von 15 Monaten bereits beginnt, zu koordinieren, statt die rechte die linke Hand zu benutzen, zu erkennen, wofür der Schlafsack da ist, alles andere wegzuwerfen....?

Kinder sind ein Wunder... !!!!http://www.youtube.com/watch?v=5nb0Owyal94

Ich liebe es, Oma meiner Zuckerschnecke zu sein...

`Squaw zur fliegenden Hand`


Wir kennen sie alle, die sinnvollen Namen aus Indianergeschichten wie ‚Häuptling tanzender Bär‘ oder ‚Fliegender Adler‘ und weitere.

Ich trage ab heute einen ähnlichen Namen: ‚Squaw zur fliegenden Hand‘!

Wie ich dazu gekommen bin? Ganz einfach:
Mein Vetter aus Florida, der seit zwei Monaten geschäftlich in Deutschland weilt, hatte für 7 Tage beruflich in London zu tun. Heute kehrte er von seiner Reise zurück. Er hatte nach dem ICE von Köln aus ein Taxi zu mir nach Leverkusen-Schlebusch, wo ich mein Büro habe, genommen. Wir hatten besprochen, dass ich ihn nach Büroschluss nach Hause fahren sollte. Ihm war bekannt, dass ich vorher allerdings noch einiges zu erledigen hatte. Ich hatte meinen Wagen zum Bremsen belegen in der Werkstatt angemeldet, keine Wartezeit also, so war ich dort innerhalb einer halben Stunde fertig und hatte nur noch kurz ein Päckchen zur Post zu bringen. Geduldig nahm er meine noch „vorher-Erledigungen“ in Kauf. Im Gegenteil, es machte ihm nichts aus. So hatten wir Gelegenheit, ein wenig Zeit miteinander zu verbringen und konnten uns ein wenig unterhalten.

Allerdings fiel ihm bereits nach Verlassen meines Stellplatzes in Leverkusen auf, dass ich grüßend meine Hand hob, als ich einen mir bekannten `Boddyguard`auf der anderen Straßenseite sah. Dieser warf mir eine Kusshand zu und lachte fröhlich. Kaum hatten wir ihn passiert, kam mir ein Fahrzeug entgegen, dessen Fahrer mich kurz anblinkte und mich freundlich grüßte. Wieder erhob ich meine Hand, diesmal die andere, und winkte zurück. Ich fahre bis zur Werkstatt 8 km auf der Bundesstraße. Auf dieser Strecke wurde ich mindestens achtmal angeblinkt und jedesmal flogen meine Hände – mal die linke, mal die rechte – zum Gegengruß nach oben. Mir fällt das überhaupt nicht mehr auf, im Gegensatz zu meinem Beifahrer, der das sehr wohl registrierte. Bislang hatte er sich noch nicht dazu geäußert, das sollte noch kommen.

In der Werkstatt angekommen, war mir sogar ein Wagen auf den Hof gefolgt, von einem alten Freund, den ich lange nicht gesehen hatte. Er stieg aus, wartete bis ich meinen Wagen verlassen hatte und nahm mich warmherzig in den Arm. Wir plauschten zwei Minuten und tauschten unsere Mobilnummern aus.

Cousin F. hatte auch dieses registriert. Der Mechaniker kam und busselte mich links und rechts, reparierte meinen HONDI und verabschiedete sich genau so liebevoll, wie er mich begrüßt hatte.

Nun noch zur Post, das Päckchen in Auftrag geben. Ein Weg von 1,5 km allenfalls, auf denen ich wiederum etwa fünfmal grüßend meine Hände heben musste. Vor der Shop-in-Shop-Filiale traf ich eine ehemalige Arbeitskollegin. Auch wir herzten uns, um uns jedoch schnell wieder zu verabschieden, weil ich meinen Cousin nach Hause fahren wollte.

Wieder auf der Bundesstraße in die dritte Stadt, in die wir fuhren, geschah nicht wirklich was anderes. Ich grüßte links, winkte rechts, tippte zum Gruß kurz mehrmals auf die Hupe. Jedesmal streckten sich Hände aus Fahrzeugen oder aus irgendwelchen Fenstern, die mich vorüber fahren sahen. Selbst in der City des dritten Ortes ging das so weiter.

Endlich sagte F. etwas dazu:
„Mensch Chris, Du bist ja die `Squaw der fliegenden Hand`. Ja, so werde ich Dich künftig nennen: Fliegende Hand`! So etwas habe ich ja schon lange nicht erlebt. Du bist offensichtlich sehr beliebt und bekannt wie ein bunter Hund!“

Er lachte dabei und schüttelte gleichzeitig sein Haupt.

Als ich ihn vor der Haustür seines `German-Domizils` abgesetzt und mich von ihm mit einer Umarmung verabschiedet hatte, flog zum Schluss als Abschiedsgruß meine Hand zum gefühlten 35.-Mal auf diesen knapp 30 km Fahrstrecke in die Höhe…


© Christiane Rühmann (Squaw zur fliegenden Hand, 11.07.2013)

Gerne


Kann ich Dir helfen?
Ich tue es gerne!
Frag mich nur und Du wirst sehen,
es soll zu Deinem Wohl geschehen.
Hab keine Angst vor einem NEIN.
Wenn möglich, werde ich bei Dir sein.
Frag nur – denn das ist wichtig,
sonst ist eine Freundin nichtig!
Ich steh zu Dir, weil wir Freunde sind.
Dieses merke Dir mein Kind!!

© Christiane Rühmann (29.06.2013)

Hintern


Wenn jemand sich am Hintern kratzt,
hat er wohl die Reinigung verpatzt!
Wird das Jucken immer schlimmer,
hilft eine Dusche wohl nimmer…


© Christiane Rühmann (23.04.2013)

Sporthalle

Sporthalle
Ist das ätzend!!
Hier ist eine Luft, die man schneiden kann!
Eher mehr Männer als Frauen rangeln sich auf den Sportgeräten. Vor Schweiß müffelnd versuchen sie, ihren oftmals eher Kniegelenken von Spatzen gleichenden Muskeln, noch mehr Ausdruck zu geben. Für was? Für wen? Wollen sie damit Eindruck schinden? Bei wem denn?
Ich setze mich hin und beobachte zunächst mal die Lage meiner Schnupperstunde. Krass, was man alles tut, um cool, muskulös oder vielleicht gut trainiert auszusehen.
Warum bin ich denn eigentlich hier?
Ach ja, es fällt mir wieder ein. Ich bin fast Sechzig und mein Elan verleitet mich, ein wenig für mein körperliches Wohlbefinden zu tun. Zumal ich jammernd bemerke, dass sich meine Muskulatur Tag für Tag mehr zurück zieht. Ja, wo will sie denn hin?
Trägershirts, Tops und Dergleichen, stehen mir schon lange nicht mehr so, wie noch vor etwa zwei Jahren. Das habe ich selbst bemerkt, wenn ich versuchte, mich noch ansprechend und jugendlich zu kleiden. Wo ist sie auf einmal geblieben, meine Jugend? Befinde ich mich jetzt in der sogenannten „Midlife-Krise“?
Verärgert betrachte ich das Resultat in meinem Ganzkörperspiegel.
„Das ist das Ende Deiner Karriere“, denke ich. Welcher Karriere? Lach mich weg!
„Hast ja nie eine gehabt“, gebe ich mir selbst zur Antwort. Ich probiere einige Kleidungsstücke aus, die zeitlos sind, und sich noch in meinem Kleiderschrank verbergen. Ich hatte mir vorgenommen, alles, was nicht mehr passen würde, in die Altkleider-Sammlung zu geben, um Platz für Neues zu schaffen.
Merkwürdig: Je mehr ich an- und wieder auszog, umso mehr kamen mir Gedanken, dass mir das ja noch passen würde! Ist doch so!!! Hosen mit Schlag sind wieder ‚in‘ und Rüschenblusen ebenfalls. Zugegeben, durch meine „irritierte Gesundheit“ hatte ich vorübergehend mehr als 15 kg verloren; aber wer sagte mir denn, dass ich das nicht wieder aufholen würde? Immerhin wiege ich jetzt wieder 62 kg bei 1,72 m Größe. Das ist doch perfekt, nicht?
Ich sortierte und sortierte. Zuletzt blieb nur eine kleine Plastiktüte mit ausrangierten Kleidungsstücken übrig, von denen ich mich trennen wollte. Ich fand sogar noch mein Konfirmationskleid, das ich 1968 trug. Die Verlockung war groß. Würde es mir noch passen? Angezogen! Tatsache, es passte noch! Zugegeben, um den Reißverschluss zu schließen, musste ich die Luft anhalten, aber als ich einmal drinnen steckte, ging´s.
Krass! 45 Jahre lagen dazwischen, als ich es zum letzten Mal getragen hatte. – Irgendwie schön! Nun ja, gewisse Umstände haben mich dazu geführt, nicht übermäßig an Gewicht zuzunehmen; aber das war die Zeit nach meinem 48. Lebensjahr. Immerhin bin ich bis dahin meiner Linie einigermaßen treu geblieben, zumindest, was die körperliche Linie betrifft.
Die andere Linie habe ich erst gefunden, als ich Step by Step den Lebenserfahrungen gefolgt, meinen eigenen Erfahrungen sowie den Erkenntnissen aus zahlreichen Seminaren, die ich absolvieren durfte, gefolgt bin. Kraft machte sich dadurch in mir breit.
Hahahaaa, nicht die Kraft, die man in einem Fitnessstudio erarbeiten kann, sondern innerliche Kraft. Innerliche Kraft und Stärke, die mich trotzen ließen und lassen. Wer bitteschön, ist stärker als ICH? Wer bitteschön, bestimmt mein Leben? Das bin doch ICH, oder? Wer sagt mir, dass ich seine Socken oder Unterhosen waschen und bügeln soll? Ob ich das tue, entscheide doch wohl wiedermal ICH!
Genau das hatte ich vergessen in den vergangenen Jahren! Ich hatte MICH vergessen! Es war nicht leicht, mich in den Vordergrund zu stellen, allerdings hätte ich ohne diese Selbsterkenntnis bis heute nicht überlebt.
Egoismus ist sehr gesund. Das finden Männer bereits seit mehreren Jahrhunderten. Sie haben jedoch dabei die Emanzipation wohl total übersehen – so etwa wie eine rote Ampel. Diese „rote Ampel“ wird ihnen heutzutage oft zum Verhältnis. Immer noch sind sie der Meinung, dass eine Frau an den Herd gehört und keine eigenen Rechte hat. Da müssen sie sich nicht wundern, dass sie früher oder später ohne ihren „Hausroboter“ da stehen und ihre Wäsche selbst waschen und bügeln müssen. Macho´s eben….
Das lässt mich jetzt wieder an mich erinnern. Wie war das noch? Warum war ich nochmal hier? Wollte ich mir diese schwitzenden und tätowierten grunzenden Ungeheuer ansehen? Garantiert nicht!!
Zugegeben, einige von ihnen hatten durchaus etwas Anziehendes. Andere wieder irgendwelche schwachsinnige Tattoos, schmierig glänzende Muskeln, total glänzende breite Scheitel (Glatzen), usw.
Ich hatte ursprünglich eine andere Intuition, die ich jedoch jetzt Stück für Stück weiter nach hinten schiebe.
Nein, das muss ich mir nicht antun: Leute in der Midlife-Crise sind nicht mein Ding!
Ich beschloss, zu meinem alternden Körper zu stehen, ihn zu akzeptieren. Immerhin laufe ich mit meinen annähernd 60 Jahren noch manchem oder mancher 30-jährigen auf der Treppe davon, obwohl ich ein Kilogramm Metall für insgesamt über 10.000 € in meinem Körper trage. Was muss ich mir also beweisen und warum bin ich hier her gekommen?
Aah, jetzt weiß ich es wieder! Ich sollte/wollte die Erkenntnis erhalten, dass ich ICH bin und mich so akzeptieren soll, wie ich bin.
Scheiß doch auf die schlappen Unterarme! Das ist altersbedingt und die Muskeln kehren nie mehr zurück! Ich liebe mich so, wie ich bin… Scheiß auf die Menschen, die sich nur abstrampeln, um anderen Menschen zu gefallen. ICH bleibe ICH…. Und so bin ich richtig!

© Christiane Rühmann (23.04.2011)

Angst

Angst
Es gibt viele Situationen, in und vor denen ein Mensch Angst hat.
Ich habe keine Angst – vor Nichts!!!! Außer vor Gewitter – Unwetter!
Ich muss so etwa 1 ½ bis 2 Jahre gewesen sein, allerdings erinnere ich mich nicht mehr daran, als ich in unserer Stube auf dem damaligen sogenannten ‚Töpfchen` gesessen haben soll, als mich bei einem Gewitter ein Kugelblitz von meinem Thron auf die Seite geworfen haben soll.
Das weiß ich aus Erzählungen meiner Eltern, die sich meine spätere ‚Angst‘ vor einem Unwetter und einem Gewitter nur so erklären konnten. Wie gesagt, SIE konnten es sich erklären, ich allerdings nicht.
 Nach langen Jahren wurde meine diesbezügliche Angst in einer Gesprächsrunde zum Thema.
Ich erinnerte mich plötzlich an die versengte Fläche in der Fußleiste, die mein Vater seinerzeit noch selbst angefertigt hatte. Damals konnte man aus finanziellen Gründen nicht einfach etwas austauschen, so wie z. B. diese Fußleiste. Immerhin war mein Vater 83 % Kriegsversehrt und arbeitete wegen seiner Behinderung nur halbe Tage. Trotzdem hatte er es unserer Familie ermöglicht, ein Eigenheim zu haben, welches er aus eigener Kraft und mit geringer Hilfe von seiner belgischen Verwandtschaft, erbaut hatte.  Immerhin wuchs seine Familie, denn ich war das letzte Kind von Fünfen und bin in dem gerade fertig gestellten Haus geboren.
Wir alle genossen eine wunderschöne und unbeschwerte Kindheit. Es gab noch nicht dieses Konsumverhalten von heute. Wir besaßen noch lange Zeit kein Telefon, kein TV.
Ich erinnere mich daran, dass es ein Telefon in der Nachbarschaft gab. Das Haus der „Reichen“ war etwa 300 m entfernt. Ich nenne es das Haus der „Reichen“, weil sie immerhin ein Telefon besaßen.
Damals war es üblich, dass Anrufe, die jemanden erreichen sollten, an einen Nachbarn gelangten, der ein Telefon besaß. Dieser lief dann zum Angerufenen und teilte mit, dass in 5 Minuten ein Folgeanruf kommen würde, der für ihn bestimmt war.  Das finde ich heute lustig – heute, weil es für unsere Nachkommen nicht mehr nachvollziehbar ist, dass es damals weder Handy oder Internet noch Telefon überhaupt gab. Man muss sich mal vor Augen führen, dass das auch funktionierte, wenn unsere Wege und Nebenstraßen verschneit und verweht waren. In unserer Straße kann ich mich noch an Schneewehen von etwa 1,20 bis 1,80 Metern erinnern, über die ich später noch zur Schule gegangen, bzw. gerutscht bin.
Schulranzen waren unsere Schlitten. Dementsprechend sahen sie dann auch aus, wenn der Schnee schon etwas verharscht war. Es gab noch keine Thermo- oder Funktions-Bekleidung. Unser Outfit waren selbst gestrickte Norweger-Pullover. Wenn man etwas Geld übrig hatte, wurden sie von innen gefüttert, ansonsten musste man beim Anziehen darauf achten, dass man sich mit den Fingern nicht in die innen liegenden Maschen verhedderte. Anoraks kannte man kaum oder konnte sie sich nicht leisten. Unter den Strickpullovern trug man Thermowäsche, die es damals bereits schon gab. Allerdings war sie meist Weihnachts- oder Geburtstagsgeschenk, weil sie –im Gegensatz zu heute- sehr teuer war. Darüber trug man  einen Rolli und möglichst noch einen 2 m-Schal, der ebenfalls natürlich selbst gestrickt war. Selbst die Socken waren von Hand gefertigt und sind heute wieder sehr begehrte Objekte. Sie entsprechen nicht der Wegwerfgesellschaft von heute.
Ich erinnere mich an ein weiteres Gewitter. Ich war mit dem Fahrrad zu meiner Freundin unterwegs, die 8 km entfernt wohnte.
Der Himmel verdunkelte sich, während ich mich abstrampelte. Es begann erst leicht und dann heftiger zu regnen, bis ein kräftiges Gewitter aufzog. Blitze zuckten um mich herum, laute Donner machten mir mächtig Angst. Ich lenkte mein Fahrrad –ich war mittlerweile vollkommen durchnässt- geschockt von der Fahrbahn in den Graben. Ich stürzte unsanft und zog mir dabei deftige Blessuren zu.
Als ich dort im Graben lag, schlug ich die Arme um meinen Kopf. Das Rad lag neben mir und nichts auf der Welt hätte mich bewegen können, aufzustehen und weiter zu radeln. Ich erinnere mich, ich war atemlos, wagte nicht, mich zu bewegen. Negative Erinnerungen weiteten sich in mir aus – ich konnte sie nur nicht definieren. Zusammengekauert wartete ich auf das Ende dieser grauenvollen Phase.
Endlich, nach gefühlten 3 Stunden, ließ das Unwetter nach. Ein Autofahrer hatte angehalten, als er mich im Graben liegen sah und sich erkundigt, ob alles in Ordnung sei. Das ist mir noch im Gedächtnis verblieben.
Schmutzig, durchnässt und ängstlich, setzte ich meinen Weg fort, als kein Donner mehr zu vernehmen war. Nur wenige hundert Meter hatten mich von dem zu Hause meiner Freundin getrennt. Für mich schien es jedoch in dem Moment des Gewitters unerreichbar.
Es geht mir heute noch so: Wenn andere Menschen sich ans Fenster oder auf den Balkon stellen, um dem Wettertreiben fasziniert zuzuschauen, werde ich klein und kleiner, so, dass ich unter dem Teppich Roller fahren könnte. Ich beginne zu zittern und zu schwitzen. In dem Fall nützt auch keine starke Schulter etwas, sie könnte ja getroffen werden…
Ich hatte bereits Maßnahmen ergriffen, um meine Angst zu bewältigen, was mir nicht gelungen ist: Die Angst bewältigt MICH…

© Christiane Rühmann

Argumente


Argumentationen sind keine Widersprüche,
sondern Meinungen,
die den Argumenten widersprechen.


© Christiane Rühmann

Kostbarkeit

Liebe ist so zerbrechlich wie Glas,

Vertrauen so dünn wie eine Seifenblase,

Erkenntnis so unsichtbar wie die Seele.


© Christiane Rühmann

Krank

Jeder, der sich als ‚krank‘ betrachtet,
wird und ist  krank.

Jeder Kranke, der sich als ‚gesund‘ betrachtet,
wird es.

Die Macht Deiner Gedanken wird Deiner Einstellung folgen.


© Christiane Rühmann

Ist sie nicht süüüüß, meine Zuckerschnecke?

Mit Papa und Onkel im Stadion muss man sie allerdings noch suchen....lach




Hier bin ich ein festes Bestandteil und werde es auch bleiben....

http://www.xn--mlheimer-lesebhne-22bn.de/

Die Mülheimer Lesebühne (Initiator Manfred Wrobel und Mitinitiatorin Sabine Fenner) haben es mir ermöglicht, mich zu verwirklichen. Durch ihre Mithilfe ist es mir gelungen, mich ein Stück weit 'unsterblich' zu machen und meine beiden Bücher

Facetten des Lebens: http://www.youtube.com/watch?v=MFpHv-RePLw&feature=youtu.be

und

Seelenblick und Lebenslust: https://www.youtube.com/watch?feature=player_embedded&v=sE54zMZmPP4

zu veröffentlichen.

Ihnen verdanke ich meinen heutigen Stand und bin stolz darauf, zu der 'Autoren- und Künstlergruppe' der ' 'Mülmeimer Lesebühne' http://www.xn--mlheimer-lesebhne-22bn.de/ zu gehören.

Wollt Ihr Näheres über mich wissen, evtl. über die Mülheimer Lesebühne oder meine Bücher, dann schreibt mich gerne an. Meine email-Adresse lautet: christiane-ruehmann@t-online.de

Eure
Chris

email-Kontakt Christiane Rühmann:

christiane-ruehmann@t-online.de

Bitte auf "deutsch" schreiben, ich kann kein englisch.....

Danke
Chris

Boooahhh, hier solltet Ihr mal reinschauen...

"Offene Bühne Bergisch Land", kurz "OBBL" !!!

Das ist sehr empfehlenswert für Leute, die gerne Spaß haben und mögen, gerne lachen und lieber kulturelle Veranstaltungen lieben als ihre Couch zu Hause.

Lach-Muskelkater am nächsten Tag ist vorprogrammiert....

ICH durfte dabei sein und war erstaunt, dass es so eine interessante Kleinbühne in meiner Nähe gibt. Ich bin stolz darauf, an einem Abend ein kleiner Teil des umfangreichen und vielseitigen Programms gewesen zu sein.

Nix für 'Langeweiler' - eher was für Leute..... na... wie Euch !!!

Klickt mal an_

https://www.facebook.com/photo.php?fbid=10151492513206234&set=pb.273543596233.-2207520000.1370549421.&type=3&theate

Ich las zum erstenmal vor einem Publikum von über 200 Menschen. Da stimmte (fast) alles. Es wurde ein Soundcheck gemacht mit jedem Künstler. Für das leibliche Wohl war backstage bestens gesorgt, die Stimmung war großartig und die Menschen, die ich dort kennenlernen durfte, waren mehr als 'taff'!!!

Ich zeige Euch hier nur ein paar kurze Impressionen dieses wunderschönen und erlebnisreichen Abends.

Eure
Chris

Ach ja, was ich noch sagen wollte:

....... über ein freundliches "like" bei youtube würde ich mich unglaublich freuen.

Wollt Ihr?

Chris

Da gibt´s ja noch mein erstes "Buchbaby"

"FACETTEN DES LEBENS"
Lustige Kurzgeschichten und Gedichte von Christiane Rühmann,
erschienen im epubli-Verlag, 9,20 €

Schaut mal rein:

http://www.youtube.com/watch?v=MFpHv-RePLw&feature=youtu.be

Danke für´s Anschauen.

Eure
Chris

Mögt Ihr nochmal mein zweites Buchbaby kennenlernen?

Dann klickt einfach auf nachfolgenden Link

https://www.youtube.com/watch?feature=player_embedded&v=sE54zMZmPP4

Es heisst: "Seelenblick und Lebenslust", lustige Kurzgeschichten und Gedichte von Christiane Rühmann.
Erschienen ist es im epubli-Verlag und auch dort erhältlich für 12,80 €.

Wenn es Euch gefällt, dann abonniert doch einfach diesen Blog oder interessiert Euch für mein Buch.....

Eure
Chris

Lesung im Café Stilbruch am 10.06.2013

Liebe Freunde,
kommt doch am Montag zur Abwechslung mal nach Gladbeck!!!

Schaut Euch unsere Veranstaltung im Café Stilbruch in der Rentforter Strasse an.
http://www.leuchtfeder.de/news-468.html

Liebe Grüsse
Eure Chris

Ich brauche



Ich brauche Liebe.
Ich brauche Wärme.
Ich brauche Nähe.
Ich brauche Stärke.
Ich brauche Zuneigung.
Ich brauche Selbstbewußtsein.
Ich brauche Bestätigung.
Ich brauche Anerkennung.
Ich brauche Freunde.

Die Reihenfolge ist nicht wichtig,
sie macht alles andere nichtig.
Ich brauche….

© Christiane Rühmann

Feststellung



Wird des Mannes Bauch immer fetter,
wird er zur Gattin immer netter.

© Christiane Rühmann

Manchmal

Manchmal tut es gut, in der Vergangenheit zu kramen.
Manchmal lässt man es einfach besser!
Manchmal lösen Erinnerungen Knoten,
manchmal verhärten sie diese nur.
Manchmal ist es ganz einfach sinnvoll,
die Erinnerung ruhen zu lassen,
manchmal mag man sie behalten.
Manchmal ist eben manch Mal!
Mal bedeutet, nicht ständig,
sondern ständig 'mal' abzuwägen.
Manchmal ist abzuwägen müssig,
manchmal ist mir das zu lästig!


(c) Christiane Rühmann

Kernig

Gerne kernig,
gerne quirlig,
gerne stressig -
aber ehrlich!

© Christiane Rühmann

Mein Sonnenschein



(17. März 2013)
Bist so klein und so zerbrechlich,
ehrlich und noch unbestechlich.
Lässt Deinen Gefühlen freien Lauf,
hörst mit Eroberungen niemals auf.
Ich bin unendlich stolz auf Dich,
Mailine Loana: Ich liebe Dich.
Niemals will ich Dich verlieren
und zum Traualtar noch führen,
will Teil Deines Lebens sein,
bleibst ja nicht für immer klein.
Wünsch mir, wir werden ein tolles Gespann,
das auch miteinander reden kann,
wenns bei Dir später mal nicht gut läuft
und sich Problemchen auf Problemchen häuft.
Bei mir kannst Du Dein Herz ausschütteln,
daran lässt sich nie was rütteln.
Bin für Dich da, wenn es nötig ist.
Will, dass Du das niemals vergisst.
Jetzt bist Du ja noch so klein,
doch schon jetzt bist und bleibst Du
m e i n   S o n n e n s c h e i n .

© Christiane Rühmann

Liebe



Liebe vereint unsere Körper
und unsere Seelen.
Lasst uns lieben…

© Christiane Rühmann

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Ohne Punkt und Komma



Joel war endlich 7 und wurde eingeschult. Wie sehr hatte er sich auf diesen Tag gefreut. Ganz aufgeregt hatte er sich an dem Morgen die neuen stylischen Klamotten angezogen. Seine neuen Chucks passten auch ausgesprochen gut zu den neuen Jeans und seinem trendigen Hemd. Mama war noch extra mit ihm beim Friseur gewesen und hatte seine Frisur aufpeppen lassen. Jetzt brauchte er sein Haar nur noch mit Wax zu stylen und fertig war der obercoole Herzensbrecher.
Diesen Ruf hatte er bereits im Kindergarten und in der Vorschule. Er war einfach sehr zuvorkommend, gewitzt und ein Charmeur noch dazu. Alle mochten ihn.
Heute war also der große Tag. Alles lief nach seinen Vorstellungen. Das Outfit passte, die Schultüte war krass ‚in‘ und ihr Inhalt bemerkenswert üppig. Oma und Opa hatten ihm nach der Einschulung noch einen Umschlag zugesteckt, in dem sich Geld befand, als Start sozusagen, für seinen neuen Lebensabschnitt. Paten, Tanten und Onkel, das andere Großelternpaar und Freunde der Familie, legten auch noch was drauf.
Joel war zufrieden und begann einen neuen Sinn für ‚Geld‘ zu entwickeln. Zählen hatte er ja bereits im Kindergarten gelernt, doch jetzt begann er langsam zu begreifen, was Geld bedeutet, wie viel etwas kostet, was man sich leisten kann und was nicht mehr ins Budget passt.
Nach dem 3. Schuljahr stellten Lehrer und auch die Eltern Veränderungen an ihm fest. Joel hatte gelernt zu schreiben und all das, was einem in der Schule so gelehrt wird, in Schriftbild- und –art umzusetzen.
Nur gab es auf einmal eine Veränderung in seinem Schreibverhalten.
Joel ließ die Interpunktion in Diktaten oder auch häuslichen Hausaufgaben einfach weg! Sie existierte für ihn plötzlich nicht mehr, sehr zur Verwunderung der Lehrer und Eltern.
Dem entsprechend gab es natürlich auch Tadel von Seiten der Lehrkörper. Es kam noch schlimmer!
Joel schrieb z.B. in einem Diktat, alle Worte aneinander hängend, ohne eine sogenannte ‚Leerpause‘ oder einen ‚TAB‘ zu machen.
Er fand, als man ihn daraufhin ansprach, einfach unlogisch, dass man anders schreiben als sprechen sollte. Oft genug hatte man ihm gesagt: „Schreib es so, wie Du sprichst.“
Darum hatte er sich überlegt, eben alles so zu schreiben, wie man es spricht. Ohne Punkt und Komma!
Das sah dann bei ihm in einem Diktat folgendermaßen aus:
‚Alshelenemitihremopaaufdiekirmesgingbegabensiesichaufdaskettenkarusselweileshelenesovielfreudemachteundsieihrebeinesoschönbaumelnlassenkonnteopahatteesauchsehrvielfreudegemachtamabendgingensiebeideglücklichundzufriedennachhausesiefreutensichaufomaskartoffelauflaufundwarenbeidesehrzufriedenfreundeeinfachopaundenkel`
Als die pädagogisch ausgereifte Frau Schöller die Diktate bewerten sollte, wusste sie zunächst nicht, was sie von dieser Schreibweise halten sollte und lud Joel und seine Eltern zu einem persönlichen Gespräch in die Schule.
Sie stellte natürlich die Frage, warum der Schüler den Text ohne Punkt und Komma geschrieben habe.
Doch dann staunten alle über Joels Logik:

„Wenn ich spreche, dann sage ich doch auch nicht hinter jedem Teilsatz oder Satz ‚Punkt‘ oder ‚Komma‘, ‚Ausrufungszeichen‘ oder ‚Doppelpunkt‘, ‚Anführungszeichen‘ und so. Ich rede doch auch in einem durch und sage nicht: Doppelpunkt, Anführungszeichen, Komma. Man merkt beim Sprechen doch gar nicht, ob ein Wort zu Ende ist, oder nicht.
Es ist also doch viel einfacher, auch so zu schreiben! So, wie ich es spreche! Dann kann doch niemand mehr Fehler machen, weil er einen Punkt oder ein Komma vergessen hat. Alles wäre wesentlich einfacher und niemand bekäme mehr schlechte Noten. Ich habe doch alles richtig geschrieben, oder Frau Schöller? „
Seine Logik war verblüffend.
Habtihrschonmaldrübernachgedacht?
© Christiane Rühmann

Scheiden



Scheiden bringt Leid
Scheiden bringt Freud
Scheiden bringt Not
Scheiden bringt Wut
Scheiden bringt Einsamkeit
Scheiden bringt Erleichterung
Scheiden bringt Verzweiflung
Scheiden bringt Erkenntnisse
Scheiden bringt Bekenntnisse
Scheiden ist Erfahrung

© Christiane Rühmann

Wertschätzung



Wert schätzen kann man auf verschiedene Art und Weise.
Wertschätzung ergibt persönlich einen anderen Sinn.

© Christiane Rühmann

Für meine nicht deutschsprachigen Freunde

Auf mehrfache Anfragen könnt Ihr mich auch kontaktieren unter:

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Liebe Grüsse
Chris






Kontinuität



Kontinuität und Zuverlässigkeit sind Bausteine,
die im Leben nicht nur Dich ,
sondern auch andere Menschen auszeichnen.
Sie sind mit nichts, außer Liebe,  zu vergleichen…

© Christiane Rühmann

Teststreifen



Sabine saß im grünen Gras und las.

Dabei der Wind durch ihre Locken wehte,
bis sie ihren Kopf umdrehte,
um zu schauen, wer noch so hier.
Da saß der Schneider mit ´nem Bier,
und Siegbert Müller, das Gerippe
saß auf der Bank, zog an ´ner Kippe.

Frau Müller aus dem Nachbarhaus
führte ihren Dackel aus.
Professor Siebel, der Gescheite,
sich in die Bekanntenkette reihte.

Da war da noch der Opa Schindelkern,
spielt Ball mit seinen Enkelkindern.
Doch was ist das? Ein fremder Mann!
Schau sich einer dieses Prachtstück an!

Gegelte lange Powerlocken,
stylisch gefasstes Sonnenglas,
begann er sich hinzuhocken,
um wohl seinen Schuh zu binden,
konnte doch offensichtlich den Senkel nicht finden.

Nun merkte sie, er ging am Stab,
den es für Blinde als Hilfe gab.
Er tastet ab den offenen Schuh
und band sich diesen schließlich zu.
Er erhob sich, ging gelassen weiter.

Sabine dabei jedoch entdeckte,
dass das Handy, was in seiner Tasche steckte,
ihm aus seiner Jacke war entgleitet,
was sie daraufhin verleitet,
aufzustehn, es aufzuheben,
um es ihm zurück zu geben.

Gesagt getan.
Sie spricht den Fremden an,
der, als sie es ihm in die Hand drückte,
sie mit einem Lächeln beglückte.
Bedankt sich bei ihr mit Händedruck,
dabei nicht mehr seine Brille trug. 

Sabine war jetzt recht erstaunt,
er eine Entschuldigung raunt,
ihr dabei dann offen verkündet,
dass sie sich jetzt im Film befindet
und sie jetzt ein Filmstar sei,
gedreht für „Vorsicht Kamera“,
und dies ein „Teststreifen“ war.

Wie, das alles war also nur getürkt?
Sabines Speichel sie jetzt würgt.

Doch bestanden hat sie diese Probe,
erhielt dafür mächtig Lobe
von allen anwesenden Statisten,
die das Klatschen nicht mehr liessen.

Ab da war ihr deutlich klar,
dass ein guter Mensch sie war.

© Christiane Rühmann

Für alle / for all followers

Ich bekomme immer wieder Kommentare zu irgendwelchen Veröffentlichungen hier in meinem Blog. Ich freue mich darüber, bin aber auch manchmal genervt, weil ich die Sprache nicht lesen oder verstehen kann.

Wollt Ihr mir etwas persönlich mitteilen, was   n i c h t   in deutscher Sprache gehalten ist oder nichts mit meinen Beiträgen zu tun hat, dann textet mir das doch bitte auf meine email-Adresse:

christiane-ruehmann@t-online.de

Hier kann ich dann für mich leichter entscheiden, ob ich es öffne oder nicht und ob ich einen Kommentar zu meinen Veröffentlichungen hinzu setzen will.

Bitte habt Verständnis dafür. Ich freue mich über jeden positiven Kommentar zu meinen Beiträgen, sogar über Kritik, hasse es aber, wenn mir jemand seine Werbung aufzwängen will, die in meinem Blog nichts zu suchen hat.

Eure Chris



Da haben wir den Salat



Gestatten, mein Name ist Salat, ‚Eisberg-Salat‘. Ich diene dazu, Euch eine nette und schmackhafte Beilage zu Euren Kartoffeln, Klößen oder Fleisch-Delikatessen zu geben.
Deshalb lasse ich mich jetzt auch behandeln:
Also, los geht’s:

„Au, was machst Du mit mir? Mann, ich reisse doch auch nicht an Deinen Haaren! Bist Du aber …auaahhhh! Sei doch nicht so grob!!! Hillfflfäääää!!! Warum steckst Du mich denn ins Wasser? Ich bin doch, bis auf meine äußeren Blätter, extra so gewachsen, dass Du mich nicht waschen oder duschen musst…!!! Hilffäää.
Und überhaupt, puuuh, jetzt haste mich auch noch geschleudert und mir das Wasser, was Du mir vorher über den Körper geschüttet hast, auch wieder weg gemacht. Ich bin ja jetzt total wuschelig und durcheinander! Ich mache ja langsam schlapp...
Hilfe, was machst Du denn jetzt mit mir? Wo steckst Du mich denn jetzt rein? Oh, eine riesige Schüssel! Was ist da drin? Nichts? Ich bin also alleine?“

Ihm folgte etwas rotes Nasses, klein gehacktes.

„Wer bist Du“

„Ich heisse Tomate. Man hat mich klein geschnitten und hier rein geworfen.“

„Nää? Dich auch? Mit mir hat man dasselbe gemacht. Ooooh, was kommt denn da noch? Wer bist Du denn?“

„Ich bin der Mais.“

„Welcher Mais“?, fragen beide sich in der Schüssel befindlichen Objekte.

„Na, der Chinese, also der Gelbe unter den Gemüsen oder Salaten.“

„Was willst Du hier? Hilfäääää, da kommt ja noch was……!?“

„Hallo zusamnmen, ich werde hier zu Euch geschubst. Ich bin die Paprika-a-a-a-aaa. Zerstückelt hat man mich! Ich sollte wohl zu Euch, um Euch den richtigen Geschmack zu geben.“

„Waas“?, entgegneten die anderen Zutaten.

„Uns Geschmack geben? Du spinnst wohl!? Wir sind der Geschmack!“

Eine ölige Masse ergoß sich über sie alle. Säurehaltige Flüssigkeit folgte. Sie duckten sich gemeinsam, als sich auch noch Prisen von salzhaltigem und sich scharf anfühlendem schwarzen klitzekleinen Gebrösel über sie alle zerstreute. Grünes, kleingestückeltes Gras, in Röllchenform, wurde ihnen ebenfalls noch zugeteilt.
Was sollte das alles?

Nein!! Jetzt kamen zwei riesige Teile, die sie von zwei Seiten ankrallten und sie untereinander mengten. Wieder und wieder….

„Hallo, seid Ihr noch alle da? Oh, mir wird schwindelig…“
„..mir auch“, „mir auch“ und mir auch……“

Sie wurden vermengt miteinander, bis sie einen bunten wohlschmeckenden Salat abgaben.

Eines hatten sie nun alle gemeinsam: Sie befanden sich in gleicher Konstellation auf mehreren Tellern und niemand konnte sich gesondert hervorheben. Sie schmeckten alle gemeinsam hervorragend und waren nun gemeinsam der SALAT schlechthin.

© Christiane Rühmann

Komm wieder



Wenn es Dir bei mir gefallen hat, komm wieder.
Wenn Du reden willst, komm wieder.
Wenn Du lachen willst, komm wieder.
Wenn Du weinen willst, komm wieder.
Wenn Du träumen willst, komm wieder.

Herzlich willkommen.

© Christiane Rühmann

Ich vermisse Dich: Das Geständnis



Wenn ich schlafen gehe, vermisse ich Dich.
Stehe ich auf, muss ich an Dich denken.
Ist es heiss, mag ich Dich nicht.
Bin ich satt, kann ich Dich nicht brauchen.
Bin ich hungrig, habe ich Verlangen nach Dir.
Manchmal bekomme ich nicht genug von Dir.
Habe ich genug von Dir, bis Du mir zuwider.

Und doch vermisse ich Dich: Meine Schokolade.

© Christiane Rühmann

Versäumt



Gesehen,
geträumt,
zugelassen,
getan,
verzaubert,
gezweifelt,
verzweifelt,
versäumt.

© Christiane Rühmann

..ver...sa(h)mt

vereinnahmt
beschlagnahmt
verausgabt
missbraucht
vereinsamt
eingerahmt

© Christiane Rühmann