Reality… (Dez. 2010)



Unumstößlich stand der Termin fest. Jetzt musste endlich was geschehen, wenn ich nicht in absehbarer Zeit am (Rollstuhl-)Rad drehen wollte.

Vor einigen Jahren habe ich solche Situationen immer hinaus geschoben. Nicht, weil ich Angst davor gehabt hätte, sondern weil ich einfach zu bequem war. Wieder Krankenhaus, wieder OP, wieder nach anderer Leute Nase tanzen oder auf Andere angewiesen sein….

Ich habe mich geändert, nehme jetzt alles gleich in Angriff, denn, wenn ich nichts verändere, verändert sich nichts… Also ran an den Speck.

Mir wurde bewusst gemacht, dass mein Vorhaben kein Spaziergang werden würde, man begrüßte jedoch auch meine Entscheidung, alles auf einmal richten zu lassen und sah dies als Herausforderung an. Ich mag Menschen mit krassen Entschlüssen, welche, die Entscheidungen treffen, auch wenn es schwierig werden könnte.

Also, nichts wie hin und zusehen, dass ich so schnell wie möglich wieder auf dem Damm bin. Etwa einundzwanzig Tage sollte mein Aufenthalt in der Klinik dauern, worauf ich mich auch eingestellt hatte. Leider war sie so weit von zu Hause entfernt, so dass abzusehen war, keinen Besuch zu erhalten. Also musste ich mich bekleidungsmäßig auch entsprechend ausrüsten und zog mit zwei vollgepackten Reisetaschen und natürlich meinem Laptop ins Spital.

Hat ein paar Tage gedauert, eh sich das Personal an meinen etwas außergewöhnlichen Humor gewöhnt hatte. Auch, dass ich ständig verschwunden war, musste man erst mal akzeptieren lernen. Zudem war ja auch noch Vorweihnachtszeit. Am 03.12. operiert, vier bis 5 Tage Bettruhe -so dachte man-, hatte aber die Rechnung nicht mit mir gemacht. Am 06.12., Nikolaustag, zog ich mit meiner mitgebrachten Nikolausmütze über den Flur in Richtung Treppenhaus, Ausgang, Raucherecke.

Der erste Zug war ein Erlebnis! Der zweite Zug – na ja, aber die zweite Zigarette, gleich im Anschluss war einfach nur ……lecker !

Nach dem Genusserlebnis stapfte ich also brav wieder die Treppe hinauf. Fahrstuhl? Nein, ich doch nicht! Wer rauchen kann, kann auch Treppen steigen. Auf der Station wurde ich bereits wieder erwartet.

„Alles in Ordnung? Wo waren Sie?“ wollte das Pflegepersonal wissen.

„Inhalieren“, gab ich zur Antwort, „jetzt ist wieder alles o.k.“

Mein Verhalten blieb auch den Ärzten nicht verborgen und so bekam ich schon recht bald den Spitznamen „Turnschuh“, was mir schmeichelte.

Ab da ging es in riesen Schritten bergauf. Im Ort gab es eine kleine Citymeile, die ich einen Tag vor dem Weihnachtsmarkt und dem Tag der offenen Tür am Sonntag, erkundete. Ich musste ja schließlich testen, ob ich mir am anderen Tag einen Weihnachtsmarktbesuch zutrauen konnte. Immerhin hatte ich mir vorgenommen, einen Glühwein zu trinken.

Alles klappte prima. Ich ließ mir richtig Zeit, um das kleine Städtchen zu erkunden. Der Glühwein war ein Genuss. Leider musste ich mein Vorhaben alleine durchziehen, weil meine Zimmergenossinnen schlappe Socken waren. Kein Selbstvertrauen, Angst vor Tadel und Angst vor den versicherungstechnischen Folgen, die ein Unfall zur Folge haben würde. Bei so viel negativen Gedanken, wollte ich meinen Nachmittag in der Tat lieber alleine genießen und tat es auch.

Weihnachtliche Musik aus meinem MP3-Player versetzten mich richtig in Weihnachtsstimmung. Ich genoss den Tag, wie jeden in meinem Leben.

Zurück vor der Klinik, am Aschenbecher stehend, eine Einkaufstüte in der Hand, begegnete mir der Chefarzt. Seine Blicke waren mir nicht entgangen, aber sein Augenzwinkern auch nicht. Ich liebe tolerante Menschen…..

Am anderen Morgen bei der Visite erfuhr ich, dass man meinen Entlassungstermin insgesamt um neun Tage verkürzen wollte, weil der Heilungsprozess so enorm sei, und es keine Veranlassung mehr gäbe, mich länger dort zu behalten.

‚Also gut‘, dachte ich und begann zu packen.

Nach dem Frühstück und der Morgenzigarette machte ich mich also am Folgetag auf den Weg zu meinem Auto, das zwei Straßen weiter auf einem kostenfreien Parkplatz auf mich wartete. Ich liebe meinen kleinen Wagen und rede immer liebevoll mit ihm. Selbst mit Streicheleinheiten bin ich nicht sparsam. Er hat mich noch nie im Stich gelassen. Nur diesmal – diesmal schien er beleidigt zu sein, dass er so lange auf mich warten musste.

Tief verschneit hatte er wohl noch nicht damit gerechnet, dass es bereits schon jetzt nach Hause gehen sollte. Ich steckte den Schlüssel in die Fahrertüre und wollte aufschließen.

Mist – zugefroren. Also stelle ich mich rückwärts, mit meinem Hinterteil an die Wagentür und halte meine Hand auf das Schloss in der Hoffnung, dass sich der Schlüssel im Schloss dann bewegen ließ.

Wieder nichts – was mache ich nun? Nur nicht aufgeben, nachdenken und Ruhe bewahren. Ich holte das Feuerzeug aus meiner Zigarettenschachtel und wärmte mit der Flamme den Schlüsselbart, steckte ihn schnell wieder ins Schloss und versuchte erneut zu öffnen. Immer noch tat sich nichts. Ich drehte mich erneut mit meinem Hinterteil dem Türschloss zu und wollte es noch einmal versuchen. Vergeblich!

Nasenspray, ja ich hatte doch noch Nasenspray in meiner Handtasche, das ist doch Kochsalzhaltig. Das könnte funktionieren.

Wieder nichts….!

Mittlerweile waren schon mehr als 25 Minuten vergangen. Man würde mich sicher vermissen. Egal, ich musste irgendwie ins Fahrzeug. Die Beifahrertüre konnte ich nicht schließen, da dort eine neue Türe mit anderem Schloss eingebaut war, nachdem mir in einer Baustelle ein Bagger rückwärts zeigen wollte, wer der Stärkere war.

Endlich, da kam eine junge Familie, die ihr Fahrzeug ebenfalls auf dem Parkplatz abgestellt hatte. Ich sprach den Herrn an, ob er vielleicht Eisspray habe. Ich stellte fest, dass die Familie eine Holländische, türkischer Abstammung war. Niemand von ihnen sprach deutsch – nur englisch.

Nun gut, das ging auch. Der Mann kam mit einem Kanister Kühlwasser-Frostschutz zu mir und begoss damit das Türschloss und den Türrahmen. Dabei versuchte auch er ständig, den Schlüssel im Schloss zu drehen. Nichts ging!

Was ist mit der Heckklappe? Die ließ sich bislang seit etwa zwei Jahren nicht mit dem Schlüssel betätigen, aber als der freundliche junge Mann es versuchte, ging sie plötzlich auf.

Wow, endlich! So kann ich sicher mit dem Regenschirm, der sich im Kofferraum befindet, eine der Innentüröffner betätigen.

Ich bedankte mich höflich bei der Familie, die schon bald verschwunden war. Es schneite immer noch und ich wollte nur noch weg.

Ich nahm den Schirm aus dem Kofferraum und stellte fest, dass meine Arme wesentlich zu kurz waren, um auch nur annähernd an die Türöffner zu gelangen. Was nützt mir dann der offene Kofferraum?

Mir blieb keine Wahl. Ich schaute mich um, ob mich niemand sah – kein Arzt in der Nähe war, betätigte die Knöpfe, die die Rücksitze umklappen ließen, hob mein linkes Bein und kniete mich in den Kofferraum. Mit der Krücke des Regenschirmes zog ich mich in das Wageninnere. Puh, das war geschafft. Ich krabbelte über die umgeklappten Sitze noch ein wenig mehr nach vorne, als mein Handy in der Jackentasche klingelte.

‚Wer stört‘, dachte ich und fuchtelte mit der linken Hand, ohne die Handschuhe auszuziehen, in meiner Jackentasche herum.

„Christiane Rühmann, guten Morgen“.

Die Anruferin wollte einen Kostenvoranschlag geschrieben haben. Ich erklärte ihr kurz, dass ich ein kleines Fahrzeugproblem habe und mich auf einem Parkplatz in Emmerich befinden würde. Ich wolle sie aber später zurückrufen, wenn es mir möglich sei. Ich müsse zunächst noch etwas klären.

Aus-Taste gedrückt, Handy zurück in die Tasche gleiten lassen und versucht, an dem Türöffner zu ziehen. Mist, er ließ sich auch von innen nicht bewegen. Boah, langsam kann ich mich nicht mehr halten. Ich verspüre ein Ziehen im Rücken. Jetzt versuche ich es auf der Beifahrerseite. Es bewegt sich was – warum nicht gleich so? Noch einmal kurz mit der Faust gegen die Innenverkleidung schlagen.

Geschafft, die Türe ließ sich öffnen. Weiter nach vorne wollte ich aber nicht krabbeln, zu schwierig, also wieder zurück. Sehr vorsichtig und langsam bewegte ich mich rückwärts wieder aus dem Fahrzeug hinaus. Zwar hatte ich nun wieder festen Boden unter den Füssen, aber es war sauglatt.

Der Vollidiot, der das ganze Spiel seit 45 Minuten von seinem Balkon aus verfolgt hatte, stand noch immer da und gaffte blöd. Mit einem Liter heissen Wasser hätte er mich schon längst aus dieser Misere befreien können. Er war halt eben ein Mann.....

Ich stieg auf der Beifahrerseite ein, steckte den Schlüssel ins Zündschloss, entfernte ohne Kupplung den eingelegten Gang aus dem Getriebe und startete. Na komm schon, lass mich jetzt nur nicht hängen! Nochmal – und der Motor sprang an. Das Gebläse stellte ich auf höchste Stufe und nahm den Eiskratzer, um das Fahrzeug endlich von Schnee und Eis zu befreien.

Da sich die Fahrertüre immer noch nicht öffnen ließ, stieg ich nachdem wieder auf der Beifahrerseite ein. Wie komme ich jetzt über den Tunnel? Ich kann meine Beine noch nicht so heben. Nimmt das denn nie ein Ende? Sollte das ein Zeichen sein, noch da bleiben zu müssen? Ich nahm zum letzten Mal meine gesamte Kraft zusammen, biss die Zähne fest aufeinander und schaffte es tatsächlich, das linke Bein in den Fußraum der Fahrerseite zu setzen. Und was mache ich nun mit dem rechten Bein? Ich saß mit meinem Allerwertesten auf der Handbremse, die ich angezogen hatte, weil ja kein Gang eingelegt war. Die unbequeme Härte der Handbremse spürte ich kaum, denn mein Hintern war eh eingefroren.

‚Du schaffst das‘ motivierte ich mich, ‚nur nicht aufgeben‘!

Mit viel Gefühl, Kraft und Ausdauer gelang es mir, das rechte Bein schließlich nachzuziehen.

„Juchhuuuu, geschafft!“

Die Türe ließ sich immer noch nicht öffnen, obwohl es langsam im Fahrzeuginneren warm wurde. Erst mal tief durchatmen und dann ganz gefühlvoll losfahren. Merkwürdiges Gefühl. Mit dem Korsett um meinen Leib war die Sitzstellung auch nicht mehr richtig. Also nun neu justieren. Ja, so könnte es passen. Ich versuche erneut, die Fahrertüre zu öffnen. Aah, endlich. Jetzt war sie wohl endlich aufgetaut. Ich öffnete sie und zog sie gleich wieder zu.

Ich fahre los und rolle kurze Zeit später vor der Klinik vor.

„Christiane, wo warst Du denn so lange? Wir dachten schon, es wäre etwas passiert. Ist alles in Ordnung?“

„Jaja, musste nur etwas Eis kratzen. Wie Ihr wisst, bin ich ja nicht mehr so beweglich. Es hat halt eben gedauert,“ entgegnete ich und machte mich auf den Weg in mein Zimmer, um das Gepäck zu holen.

Ich spürte in mich hinein. War wirklich alles in Ordnung? Ja, passt schon! Abschied auf der Station und die Ermahnung, ja auf mich aufzupassen und die Aufforderung, bei Wiedervorstellung mal vorbeizuschauen, lassen mich breit grinsen.
Es war schön hier.

Ein freundlicher Besucher half mir dabei, das Gepäck in dem Kofferraum zu verstauen. Umarmend verabschiede ich mich von meinem „Raucherclub“. Alle winken mir nach, ich winke zurück.

Hah, wenn sie alle wüssten.....

Dem Vollidiot auf dem Balkon wünsche ich, dass er für die kommenden 4 Wochen dort angefroren bleibt, als ich an seinem Haus vorbei fahre.

Endlich geht´s nach Hause……

© Christiane Rühmann

Wettrodeln

Weiss setzt sich der Schnee hinab auf die Natur.
Bedeckt Haus, Wald, Weid und Flur.
Läßt Kinderherzen höher schlagen
und erste Schneeballschlachten wagen.

Aus eines Kellers Rumpelecke,
holt Erwin seine Rodelschnecke.
Sie muss wieder hergerichtet werden,
um Sieger beim Wettbewerb zu werden.

Auf Holzblöcken hoch aufgerichtet,
er auf die Speckschwarte nicht verzichtet,
die die Kufen pushen soll,
dann flitzt er wieder - richtig toll.

Um nicht ganz hart zu sitzen,
und dabei kommt er fast ins schwitzen,
befestigt er mit grosser List ein Kissen,
warum, wird er wohl noch vom Vorjahr wissen.

Schon prima sieht sein Schmuckstück aus,
drum stellt er´s vor den Keller raus
und betrachtet es bei Tageslicht.
Nur die Farbe gefällt ihm noch nicht.

Also wieder in den Keller runter.
Und hier sucht er dann noch munter
den buntesten, spektakulärsten Lack
für sein betagtes Rodelwrack.

Den Oldi flink auf die Böcke drauf,
hebelt die pinke Lackdose auf,
sucht Pinsel und das Schleifpapier
und findet noch ne Kiste Bier.

Au ja, das wird ein schöner Abend,
dabei sich noch am Bierchen labend,
denkt er und ruft Freund Paule an,
der auch immer gut anpacken kann.

Paule kommt sofort mit großem Eifer
und nach drei Bierchen schon was steifer,
um zu helfen seinem besten Freund,
der bereits jetzt schon vom Siege träumt.

Jetzt wieder runter mit dem Kissen,
nun war´s im Wege, müsst Ihr wissen,
und los geht’s mit der Schleiferei –
das nächste Bierchen stets dabei.

Nun steht er da, in purem Ton,
der Paule rührt die Farbe schon,
während Erwin sich ans pinseln gibt,
was er im allgemeinen liebt.

Bald ist er spektakulär angetünscht,
so, wie sich´s Erwin hat gewünscht.
Dann kanns ja auf die Piste gehen,
die anderen werden dann schon sehen!

Es ist soweit, das Rennen startet,
nur auf Erwin hatte man noch gewartet,
weil der nicht in die Puschen kam,
mal wieder zu viel Zeit sich nahm.

Nun ist er da und es geht rund,
mit seinem Rodel "Kunterbunt".
Oft mit der Stirne kräftig runzelnd,
wird er von vielen hier beschmunzelt.

Sein Outfit fand man oft empörend,
was für ihn partout nicht störend.
Nur auffallen, um jeden Preis,
das macht den Erwin erst richtig heiß.

Der Startschuss fiel, auch das Visier,
und unser Freund, bereits Platz vier,
ging wiedermal aufs Ganze
und flog gekonnt über die Schanze.

Gut, dass er das Kissen hatte,
denn es krachte eine Latte,
was ihm jedoch nicht imponiert,
weil er auf das Pistenende stiert.

Einen bereits wieder hinter sich gelassen,
musst er nur noch zwei sich fassen,
um den begehrten Pokal zu kriegen
und auch in diesem Jahr zu siegen.

Gedacht, getan, ein Mann, ein Wort,
sein Eifer grenzt schon fast an Mord.
Jetzt hatte mit seinem alten Kasten,
auch die anderen hinter sich gelassen.

Belächelt, bejubelt und geschunden,
hat der Oldtimer die Piste bezwungen.
Auch sein Pilot – ein Held jetzt war,
denn Erwin zählte bereits 80 Jahr.

Im nächsten Jahr soll´s weiter geh´n,
er will wieder auf der Piste stehen.
Und schon jetzt freut er sich riesig drauf,
denn ein Erwin gibt niemals auf.

© Christiane Rühmann

Nichts…. (eine herzzerreissende Weihnachtsgeschichte)

Es ging bereits wieder mit riesigen Schritten auf Weihnachten zu. Schon wieder war der zweite Advent vorbei und Noah hatte noch immer kein Geschenk für seine Pflegeeltern. Der quirlige kleine Kerl war gerade mal 9 Jahre alt und trug sein Haar fast Schulter lang. Es lugte unter seiner braunbeigen Bommelmütze hervor und ließ ihn richtig kess ausschauen. Sein wattierter Anorack in weinroter Farbe zeigte jedoch deutlich, daß hier kaum Geld vorhanden war, neuere oder modernere Kleidung anzuschaffen. Noah lebte seit fast fünf Jahren in einer Pflegefamilie, nachdem seine Eltern bei einem Bahnunglück ums Leben gekommen waren. Zunächst wurde er mit seiner ein Jahr jüngeren Schwester Lena in einem Kinderheim aufgenommen, aber schon bald meldeten sich Interessenten, ein kinderloses Ehepaar, die solchen armen kleinen Existenzen ein neues zu Hause geben wollten. Leider konnte an sie nur eines der Geschwister vermittelt werden, aber auch Lena fand bald darauf eine Pflegefamilie, in die sie einziehen konnte. Nicht einmal fünf Straßen wohnten sie auseinander, so daß sie sich sogar des Öfteren besuchen konnten. Noah´s Pflegeeltern lebten in sehr bescheidenen Verhältnissen. Zwar besaßen sie ein eigenes kleines Häuschen mit einem Garten, wo der Pflegepapa liebevoll für den Familienzuwachs ein Spielparadies errichtet hatte, und auch hier gab es keine großartigen Urlaubsreisen oder allgemein angesagten Markenkonsum. Dies war dem Jungen aber auch nicht so wichtig. Er mochte seine neuen Eltern auf Anhieb, ja, hatte sie sogar richtig lieb gewonnen und packte selbst im Haushalt mit an, wo er nur konnte. Vieles hatte er von seinem Ziehpapa Alex angenommen, der handwerklich sehr geschickt war und vieles an Reparaturen in ihrem kleinen Heim selbst bewerkstelligenen konnte. Stiefmama Elke war einfach nur lieb und ein Hausmütterchen, wie es im Buche steht. Und backen konnte sie, ….hmmm, ihr Apfelkuchen war der beste, den Noah jemals gegessen hatte. Oft hatte er ihr bei der Zubereitung geholfen und konnte ihn sogar schon fast selbst nachbacken. Er fühlte sich rundum wohl, bis, ja bis Alex vor einem Jahr einen Schlaganfall erlitt und seitdem nicht mehr arbeiten konnte. Er konnte kaum noch laufen und selbst das sprechen fiel ihm schwer. Noah war nicht entgangen, dass dadurch auch das Geld immer knapper wurde. Es reichte kaum noch, um das eine oder andere Teil nebenher zu ermöglichen, was nicht auf dem alltäglichen Einkaufszettel stand. Er beschloss daher, sein Taschengeld zu sparen um für seine geliebten Eltern ein kleines Geschenk zu Weihnachten kaufen zu können. Doch so sehr er sich auch anstrengte, viel blieb nie übrig am Monatsende. Schliesslich hatte er selbst doch auch seine kleineren Bedürfnisse. Ab und zu hatte er sich mal einen Kaugummi gekauft oder für seine Schwester ein Haargummi erworben, die diese über alles liebte. Vor einigen Wochen hatte er sogar an der Tankstelle nachgefragt, ob er helfen könne, Autos zu reinigen oder Regale einzuräumen. Er bekam jedoch immer nur schmunzelnd zur Antwort: „Warte, bis Du noch ein paar Jahre älter bist. Du darfst noch nicht arbeiten.“ Also zerplatzten alle seine Hoffnungen wieder und er machte sich langsam ernsthaft Gedanken, womit er denn wenigstens seinen Eltern zu Weihnachten eine kleine Freude bereiten konnte. Es würde ihm schon noch was einfallen, da war er sicher. Er öffnete seine Spardose, zählte das angesammelte Geld, es waren genau 6,25 €, und machte sich auf in die Stadt. Noah durchstöberte im Kaufhaus sämtliche Abteilungen, fand aber nichts, was ihm als angemessenes Geschenk für seine Eltern gefallen hätte, oder es war einfach zu teuer. Zunächst beobachtete er das bunte Treiben und die vielen Menschen, die ihre Einkäufe zum Schluss dann auch noch bei den vorhandenen Einpackservices verpacken ließen. Hübsch sahen die kleineren oder auch grösseren Päckchen aus. Ja, so etwa hatte er sich auch ein Geschenk für seine Eltern vorgestellt. So ein hübsches Kästchen mit einer bunten Schleife sollte es ein. Darin konnte er doch für beide etwas einpacken lassen. Aber, was sollte er da hineinlegen? Traurig und mit gesenktem Kopf verließ er das Kaufhaus wieder und als er sich abends schlafen legte, war er noch überwältigt von dem Gedanken an ein so hübsch eingepacktes buntes Kästchen. Da kam ihm ein Gedanke. Er hatte gelernt, daß arm sein nichts Schlimmes ist. Der innere Wert würde zählen, der gute Wille und der positive Gedanke. Nur ehrlich sollte er sein. Also kramte er in seinem Schrank nach einem hübschen Blatt Papier, setzte sich an seinen Schreibtisch, und schrieb in seiner schönsten Schrift die Worte darauf: „Liebe Mama, lieber Papa, Ihr seid immer so nett zu mir gewesen und ich hätte mich gerne mit einem schönen Geschenk für Eure Liebe bedankt, aber leider habe ich „nichts“. Ich will aber auch von Euch „nichts“ haben, weil ich auch nur so bei Euch glücklich bin. Für mich ist es wichtig, dass wir uns alle gegenseitig ganz doll lieb haben. Und ich habe Euch ganz doll lieb! Euer Noah“. Er faltete das Blatt sorgfältig zu einem Rechteck zusammen und schrieb auf die Aussenseite in Großbuchstaben „NICHTS“ . Mit diesem Blatt begab er sich am anderen Nachmittag dann wieder ins Kaufhaus und suchte sich in der Abteilung, in der es die schönen bunten Schachteln gab, ein sehr schönes Exemplar aus und stapfte damit zum Einpackservice. Geduldig wartete er in der langen Schlange darauf, dass er an die Reihe kam. Hinter ihm standen etwa noch sechs Personen, die ebenso wie er ihre Geschenke verpacken lassen wollten und eine zweite Verpackerin konnte gleichfalls auf eine lange Warteschlange hinblicken. Selbst am dritten oder vierten Verpackungsstandort ging es nicht schneller. Endlich war es so weit. Aufgeregt schaukelte er von einem Bein auf das andere. Er legte die Schachtel auf den Tresen und fragte die freundliche Dame: „Können Sie mir die Schachtel in schönes buntes Papier einpacken und mit einer Schleife umbinden?“ „Ja sicher, das kann ich“, sagte die freundliche Dame. „Aber was soll ich denn da hineinlegen? Wenn nichts drin ist, ist es doch kein Geschenk?“ „Oh ja“, meinte Noah und errötete ein wenig, weil ihm das recht peinlich war. Er kramte in seinem Anorack nach dem Zettel, den er vorbereitet hatte. „Hier bitte, würden Sie den bitte einpacken?“ „Ja gerne, mein Junge, aber darauf steht ja „NICHTS“. „Ja“, sagte Noah,“ ich habe ja leider auch nichts für meine Eltern. Mein Papa ist krank geworden und meine Mama kann auch nicht arbeiten. Ich bin noch zu jung und so kann ich ihnen nur einen kleinen Brief schreiben, in dem steht, dass ich sie ganz doll lieb habe.“ Die freundliche Packerin schluckte und wischte sich unauffällig eine Träne aus ihrem Gesicht. Eine ältere Dame, die hinter Noah wartete, hatte das Gespräch verfolgt und griff spontan nach einem silbernen Schutzengel, die man als Schlüsselanhänger verwenden kann, und die in Massen an einem runden Ständer auf dem Tresen hingen. Sie sprach den Jungen an und fragte ihn: „Schau mal, glaubst Du, Deine Mama würde sich hierüber ein wenig freuen? Das ist ein Schutzengel und wird sie auf all ihren Wegen begleiten.“ Verwundert blickte Noah in die warmen Augen der älteren Dame. „Ja sicher,“ rief er und sein Gesicht hellte sich auf. „Garantiert würde sie sich freuen. Aber das kann ich doch gar nicht annehmen.“ „Doch, Du kannst. Wenn ich es Dir doch anbiete…“ „Danke, danke, danke!“ Noah war fassungslos. Dann stupste ihn jemand auf die Schulter und fragte: „Und Dein Papa, meinst Du, er würde sich über dieses kleine Lederarmband freuen? Es ist zwar nicht viel, aber ich würde es Dir gerne überlassen. So etwas ist im Moment total „in“ und wird ihm sicher gefallen.“ Der junge Mann, der dem Jungen das Lederarmband reichte war ein äusserlich total cooler Typ und hielt Noah das Armband entgegen. Nun konnte auch Noah die Tränen nicht mehr verbergen. „Ich weiss gar nicht, was ich sagen soll! Jetzt muss ich ja meinen Brief neu schreiben, weil ja jetzt nicht mehr „NICHTS“ in dem Kästchen ist, und für meine Schwester kann ich nun auch noch ein paar Haargummis kaufen, so viel Geld habe ich noch, und dann bin ich auch schon fertig……….!“ Er wollte gar nicht mehr aufhören zu plappern und sich zu freuen, als eine junge Frau mit ihrer etwa 10-jährigen Tochter dem Jungen auch noch ein Päckchen bunter Haargummis in die offene Schachtel legte. Niemand in den langen Warteschlangen hatte rumgemosert, weil es so lange gedauert hatte, bis sie selbst an der Reihe waren. Jeder schien zufrieden und sehr gerührt zu sein, den kleinen Kerl mit seiner bunten Schachtel so glücklich zu sehen. „Darf ich sie jetzt zu machen?“ fragte die Packerin und Noah rief lauthals: „Jaaaa!!! Gerne!“ Er drehte sich nochmals zu allen Wartenden um und bölckte mehrfach: „Danke, und Euch allen ein frohes Weihnachtsfest!“ Noah konnte nun kaum erwarten, bis Heiligabend kam. Alex hatte mit Noahs Mutter ein kleines Weihnachtsbäumchen hübsch zurecht geschmückt, dass sie auf ihrem kleinen Grundstück hinter dem Haus vor einigen Jahren gepflanzt hatten. Das Wohnzimmer war feierlich bescheiden hergerichtet worden. Alles war sehr gemütlich. Sogar einige Geschenke lagen unter dem Baum. Stolz holte Noah seine Schachtel und stellte sie ebenfalls dazu. Nachdem sie zu Abend gegessen hatten, sollte es nun Bescherung geben. Noahs Augen leuchteten und seine Wangen glühten vor Aufregung. Zuerst übergab er seine Schachtel in die Hände der Mutter und umarmte zuerst sie und dann seinen Vater liebevoll. „Das ist für Euch, ich hoffe, Ihr freut Euch ein wenig. Ich habe Euch gleich noch gaaanz viel zu erzählen….“ Die Pflegeeltern öffneten das Päckchen und holten die netten kleinen Utensilien, die dort verpackt waren heraus. Als letztes lasen sie den Brief, der bei ihrem Sohn schon fast in Vergessenheit geraten war. Hemmungslos liessen auch sie nun ihren Tränen freien Lauf und umarmten ihren dankbaren kleinen grossen Noah, bis der sich fast von ihnen befreien musste, um überhaupt noch Luft zu bekommen. „Die Haargummis sind allerdings für Lena“, konnte er noch so eben sagen, und, “von wem sind den die anderen Päckchen?” „Stell Dir vor, Noah, es kam ein Bote vom Kaufhaus und hat dies alles hier für uns abgegeben. Wir sollen aber alles erst heute öffnen. Und dann war da noch eine Frau von der Gemeinde, die hat auch noch einige Pakete hier gelassen. Wir sind sprachlos. Wollen wir sie mal alle öffnen?“ Sie begannen die beschilderten Kartons und in buntes Weihnachtspapier eingepackten Überraschungen zu öffnen und trauten ihren Augen kaum. Das Kaufhaus hatte unter anderem einen Geschenkgutschein über einen Warenwert von 500 € beigelegt und in den anderen Paketen befanden sich Bekleidungsstücke für die Eltern, den Jungen und sogar für seine Schwester. Es sollte aber noch schöner kommen. Da war noch ein Umschlag von der Caritas. Hierin befand sich ein Umschulungsangebot einer Behindertenwerkstatt für Alex. Er hätte hier die Möglichkeit, eine Arbeit auszuführen, die seiner jetzigen körperlichen Verfassung entsprach. Es war alles wie – wie …im Märchen, in einem Weihnachtsmärchen! Es klingelte an der Türe. Wer konnte das denn nun noch sein, um diese Uhrzeit? Noah öffnete die Türe und vor ihm stand seine Schwester mit ihrer Pflegefamilie, die gekommen waren, um ein frohes Fest zu wünschen. Sie fielen sich alle gegenseitig in die Arme und trockneten sich gegenseitig manche Freudenträne, als auch sie die Geschehnisse erfuhren. Die freundliche Dame aus dem Kaufhaus, die mit dem Schutzengel, arbeitete bei der Caritas und war dem Jungen bis vor die Haustüre gefolgt, der nette coole Typ mit dem Lederarmband war ebenfalls Sozialarbeiter und kümmerte sich um bedürftige Familien, und die nette junge Frau mit dem Mädchen, das mit Noahs Schwester befreundet war, hatte der Mutter die traurigen Familienverhältnisse erklärt. Den Rest hatte die nette Packerin vom Verpackungsservice im Kaufhaus angeleiert. Sie alle gemeinsam hatten der Familie ein wunderschönes Weihnachtsfest beschert, das sie wohl alle nie mehr im Leben vergessen würden. Es wurde in der Tat ein wunderbares Fest. Das Fest aus „NICHTS“ . © Christiane Rühmann (Okt. 2010)

Hände…..

Eines Körpers wichtige Bestände,
sind ohne Zweifel unsere Hände.

Sie greifen zu, wo wir es brauchen,
sind anderswo auch zu gebrauchen.

Hände wärmen, wenn es andere mal friert,
sie schmeicheln Körper – ungeniert.

Sie streicheln Gesichter, trocknen Tränen,
und noch viel mehr sollte man erwähnen.

Hände können kommunizieren,
sie können Frauen schön frisieren.

Nicht nur Frauen, sondern auch so
manches heiß geliebte Auto.

Sie können sprechen und geben Zeichen,
um stummes Verständnis zu erreichen.

Sie trocknen Tränen aus Gesichtern
und werfen Schatten bei hellen Lichtern.

Hände halten fest und können geben,
was uns kostbar scheint im Leben.

Sie streichen liebevoll fürwahr,
mancher lieben Person übers Haar.

Sie umschlingen unsere Kaffeetassen,
können oft das Zwicken nicht lassen.

Sie arbeiten hart, mal weniger, mal mehr,
sie können tragen, mal leichter, mal schwer.

Man kann sie unterschiedlich halten
und zum Gebet kann man sie falten.

Wenn ich etwas sinnvolles erfände,
es sie nicht schon gäbe, dann wären´s Hände……

© Christiane Rühmann

Das kleinere Übel......

Klirr...., schepper....., es war schon wieder passiert! Nein, das kann doch nicht wahr sein! Warum kann ich mich nicht zusammenreißen? Ich weiß doch, dass ich nicht mehr in der Lage bin, mit nur einer Hand einen Teller oder gar eine Tasse festzuhalten. Und immer wieder verfalle ich in die alte Gewohnheit zurück, glaube, dass alles noch so ist, wie vor der widerlichen Erkrankung.

Überall verstreut lagen nun die Scherben - und ich kann mich doch nicht mehr bücken!

Ich ärgerte mich unglaublich. Das war auch noch meine Lieblingstasse! Hhmm, der Krebs ist es nicht. Es sind die Nebenwirkungen und Begleiterscheinungen der Chemotherapien und der Medikamente, die meinen Körper so marode machen.
Ob ich auf Dauer damit leben kann?

Ich versinke in Gedanken.

Warum denke ich jetzt so intensiv darüber nach? Bisher hat es doch auch gegangen. Bloß, weil mir diese blöde Tasse auf dem Boden zerbrochen ist? Na gut, zugegebenermaßen 'wieder'. Aber das passiert anderen Menschen doch auch. Von denen macht sich keiner Gedanken, warum es jetzt gescheppert hat. Das muss ich auch nicht. Vielleicht bin ich auch zu streng mit mir geworden. Ich beobachte jede Veränderung an meinem Körper und bin mir doch in Wirklichkeit mit mir einig, dass ich das, was da passiert ist, annehmen und nicht wegstoßen muss. Es ist halt so - und Punkt! Schließlich lebe ich ja noch und das ist doch alles, was zählt oder?

Es klingelt an der Haustür. Ich betätige den Türöffner und bin gespannt, wer mich aufsuchen wird. Ich höre jemanden stöhnend die Treppe herauf stapsen. Haha, ja, nicht so einfach, denn ich wohne in der dritten Etage!

Das ist etwas, was mir wiederum Freude macht. Oft habe ich das Gefühl, dass ich die Stufen wie eine Elfe überfliege. Zwanzig bis dreißig Jahre jüngere Personen haben da weitaus weniger Puste als ich und sollten sich eigentlich schämen, sich von einem so prähistorischem Ungeheuer wie mir, abhängen zu lassen.

"Treppenjogging" nenne ich das. Es ist der einzige sportliche Ausgleich, den ich momentan habe. Mein Fahrrad wurde von einer rücksichtslosen Autofahrerin im Fahrradständer angefahren und hat seitdem eine ansehnliche Acht im Vorderrad.

Endlich kann ich den Besucher auf dem letzten Treppenabsatz erkennen. Es ist der Postbote, der mir einen Einschreiben bringt und dazu meine Unterschrift benötigt.

'Armer Kerl', denke ich und begrüße ihn mit einem freundlichen "Guten Morgen", was er pustend erwidert.

"Frisch geworden draußen", bemerkte er und hielt mir zum Unterzeichnen seinen Kugelschreiber entgegen.

"Ja, wir sollen einen langen und heftigen Winter bekommen", entgegnete ich, während ich schwungvoll meine Signatur auf das Formular setze.

Smalltalk - bis er mir dann von seinem jungen Kollegen erzählte, der seit dem vergangenen Winter erwerbsunfähig geworden ist, weil ihm die Finger erfroren sind. Er sei zu dem Zeitpunkt gerade erst zum drittenmal Papa geworden. Nun sei alles vorbei und er werde wohl nicht mehr arbeiten können.

Ich hörte ihm schockiert zu und wollte wissen, wie das denn passieren konnte.

"Um die Briefe leichter aus unserer Transporttasche nehmen und in die Briefkästen verteilen zu können, benutzen wir Handschuhe, an denen die Fingerspitzen entfernt sind. Der Nachteil ist aber halt, dass die Fingerspitzen frieren, und im Fall des Kollegen, abfrieren. Mittlerweile hat man ihm an der rechten Hand sogar zwei Finger amputieren müssen."

"Das tut mir unglaublich leid, echt. Bekommt er denn wenigstens Zuwendung von der Deutschen Post, ich meine Unterstützung für sich und seine Familie? Rente oder so was?"

"Das kann ich nicht wirklich sagen. Ich weiß nur, dass er die Post darauf verklagt hat. "Berufsrisiko" nennen die das. Ich fahre ihn nächste Woche nochmal wieder besuchen. Meine Frau hat Kinderkleidung von unseren Zwillingen aussortiert, die lasse ich der jungen Familie gerne zukommen. Gerade mal 29 ist er und wollte sich wegen seiner Berufsunfähigkeit sogar schon das Leben nehmen. Ist das nicht schrecklich?"

Ja, das war in der Tat schrecklich. Ich verabschiedete mich freundlich von dem netten Zusteller und rief ihm noch nach, er möge doch auf sich aufpassen, dass ihm nicht das gleiche wiederfährt, schließlich gäbe es nicht sehr viele so nette Briefträger, wie er einer sei. Wenn ich ihn vor Weihnachten nochmal sehen würde, bekäme er von mir ein paar Taschenwärmer.....

Ohne den Kopf zu wenden, stapste er die Treppe wieder hinunter und hob zum Gruß noch seine Hand.

Ich dachte eine Weile über seine Erzählung nach und kam zu der Erkenntnis, dass die bescheuerte zerbrochene Tasse doch wohl das kleinste Übel ist.....

(c) Christiane Rühmann

Ein schöner Tag .....

Mich weckt ein zarter Kuss von Dir.
Deine Zärtlichkeiten lassen mich lächeln.

Genussvoll schmiege ich mich an Dich,
geniesse den Moment des Seins.

Ich blicke tief in Deine warmen Augen.
Nichts kann mir diesen Moment nehmen.

Sonnenstrahlen bahnen sich den Weg durch die Vorhänge,
berühren meinen Körper.

Ein unbeschreibliches Glücksgefühl überkommt mich,
Sehnsucht nach der Natur.

Der Spaziergang Hand in Hand mit Dir,
gibt mir Lust am Leben.

Uns begegnen fröhliche Menschen, lachend, wie befreit,
die Vielfalt der Natur geniessend.

Kraft durchflutet meinen Körper, füllt getrübte
Zellen mit Energie – verbreitet Wohlbehagen.

Die Gesamtheit des Erlebens unterstreicht meine Erkenntnis:
Dies ist ein schöner Tag.

© Christiane Rühmann

In mir ……

In mir wohnt die Wärme,
damit ich trösten kann.

In mir wohnt das Kind,
das mich immer lachen lässt.

In mir wohnt der Glaube,
der alle Zweifel zerstreut.

In mir wohnt die Hoffnung,
meine Ziele zu erreichen.

In mir wohnt die Liebe,
damit ich lieben kann.

In mir wohnt der Geist,
der meine Phantasie beflügelt.

In mir wohnt das Talent,
das mich sich mitteilen lässt.

In mir wohnt die Trägheit,
die mich zum Ausruhen zwingt.

In mir wohnt die Krankheit,
die mit mir leben darf.

In mir wohnt die Erkenntnis,
die mich stets neu lernen lässt.

In mir wohnt die Freude,
die mich glücklich macht.

In mir wohnt das Herz,
das mich am Leben erhält.

© Christiane Rühmann

EDOVA.... so geht es weiter 11. Autor


11. Autor
„Immanuel! Was machst Du hier? Wie hast Du mich gefunden?“
„Ich bin Dir gefolgt. Sicherlich nicht die dümmste Idee, wenn man bedenkt, worin Du gerade steckst. Es scheint, als würdest Du die Schwierigkeiten anziehen.“
„Du bist mir gefolgt?“, fragte Gesine.
„Zuerst nicht. Um genau zu sein, bin ich hinter Mario Testino her. Dich habe ich dann im Restaurant an der Autobahn gesehen.“ Er kniete sich hin und versuchte ihr Bein zu befreien.
„Ich mach das Ding jetzt auf und Du versuchst Dein Bein herauszuziehen.“
Sie spürte den Schmerz erneut, als die gefährlichen Krallen entfernt wurden. Fast wäre sie ohnmächtig geworden. Mit einer Hand stützte sie sich auf Immanuels Rücken ab und zog ihr Bein heraus. Als sie sich bedanken wollte, sagte er schon. „Wir können hier nicht bleiben. Mario ist sicherlich in der Nähe.“
Mario! Ihr Herz blieb fast stehen. Sie wusste nicht, was schlimmer war; ihr blutendes Bein oder der Gedanke, dass sie Mario erneut in die Arme laufen könnte.
„Kannst Du laufen?“
„Ich weiß nicht. Au!“ Nein, das konnte sie nicht.
Er stützte sie und beide gingen den Hügel hinab. Es schien ihm keine Mühe zu bereiten ihren Körper zu tragen, obwohl er etwas kleiner war als sie. Aber das traf auf die meisten Männer zu.
„Das klingt vielleicht blöd, aber hat Mario irgendetwas von Dir? Also ich meine jetzt keine Kette oder so, sondern eher etwas wie Wimpern, Haare oder etwas in der Art.“
Ja, das hatte er tatsächlich. Bevor Gesine antworten konnte, klingelte ihr Handy, das sie noch vor wenigen Augenblicken so verzweifelt gesucht hatte. Der Klingelton durchbrach die Stille der Nacht, und plötzlich fühlte sie sich wie auf einem Präsentierteller.

Martin Stottmeister, 40667 Meerbusch, NRW, Deutschland, 2010-10-04, www.umbrella-brothers.de

Jagdgeflüster...

In Waldes dichtestem Gesträuch,
vernahm ich plötzlich ein Geräusch.
Verhalte mich still und unauffällig,
bemerke Tiere – wild, und doch gesellig.

Zwei Hirsche nähern sich mit röhren,
doch ihr Gebrüll kann mich nicht stören.
Versteck mich stille hinterm Strauch.
Herzklopfen von mir, höre ich auch.

Ich sehe zu, wie sie sich mustern
und nach Kampf einander lustern.
Bin gespannt, wie´s weitergeht.
Jetzt einer vor dem anderen steht.

Sie neigen ihre starken Nacken,
ignorieren eines Zweiges Knacken,
auf den ich getreten bin,
und geben sich dem Kampfe hin.

Verblüfft schau ich auf ihre Geweihe,
bemerke dann in zweiter Reihe,
das Blitzen eines Irgendeins -
ein Tier war das jedenfalls keins.

Ich blicke strenger hin und merke
hinter einer großen Berke,
mit blank geputztem Lauf
den Jäger - und schrei laut auf.

Die Kämpfer blicken sich kurz an
und begeben sich sodann
blitzschnell und noch unversehrt,
in die Freiheit, die durch mich beschert.

Der Jäger, sich mächtig nun entrüstet,
hätt sich wohl gern mit Gehörnen gebrüstet,
ruft lautstark: „Halt, ich hier, und wer ist da?“
Unsicher, bis er in mein Antlitz sah.

„Was machst Du hier, bist Du nicht dicht,
hier in dem dichtesten Dickicht?
Meine Kugel hätt Dich treffen können,
das möchte ich Dir dann doch nicht gönnen.“

„Schweig still, Du wilder Jägersmann,
schau Dir lieber die tollen Tiere an,
bevor Du sie erschießen tust,
was Du letztendlich gar nicht musst.

Willst wohl nur ´nen Sonntagsbraten,
doch da, lass Dich von mir beraten,
und lass die armen Tiere leben!
Es kann doch auch mal Eintopf geben….“

Wutschnaubend verschwand er aus meiner Sicht,
der tötungsbereite Bösewicht.
Und ich – mit fröhlichem Frohlocken,
machte nach Haus mich auf die Socken.

Auf wieder festem Wege gehend,
sah ich am Waldesrand dann stehend,
die Hirsche, es waren dieselben zwei,
dank Meiner,immer noch fröhlich und auch frei.

Sie schienen mir dankbar nachzuschauen,
um in den Wald dann abzuhauen.
Ich schritt, ab da, zufrieden weiter,
und mein Erfolg machte mich heiter……

© Christiane Rühmann

Was bleibt…

Was bleibt einmal von mir, wenn ich nicht mehr bin?
Was bleibt von mir, wenn ich gestorben bin?
Was bleibt, ist die Erinnerung, ob eine gute oder miese.
Was bleibt, sind Zeilen, so wie diese…

© Christiane Rühmann

EDOVA....und so geht es weiter 10. Autorin


10. Autorin

Wie in Trance war sie aus dem Haus gerannt. Sie fröstelte und ihre Nackenhaare stellten sich als sie daran dachte. Sie rannte und rannte einfach drauf los. Beinahe wäre sie über eine schwarze Katze gestolpert. Plötzlich stand sie am Strand.

Das Geräusch der Wellen beruhigte sie etwas. Ihr Blick schweifte über das tiefschwarze Meer. Ein Boot schaukelte, in weiter Ferne im hellen Mondlicht. In Gedanken war sie schon wieder in Marios Wohnung. Als ihr noch etwas Schreckliches einfiel. Mario hatte ihr eine Haarsträhne abgeschnitten und meinte:

„Zur Erinnerung an unsere schönste Nacht, Bella.“

Gesine gingen tausend Gedanken durch den Kopf, was wollte er bloß mit ihrer Haarsträhne - wahrscheinlich machte er Voodoo, oder noch viel Schlimmeres damit.

Ich sollte jetzt lieber zurückgehen und mich einfach im Zimmer einschließen dachte
sie. Sie sah sich um, welchen Weg musste sie eigentlich gehen? Wo war sie überhaupt ge-landet. Es war Stockdunkel. Sie nahm den Weg, der über den Hügel führte. Langsam tastete sie sich vor. Sie spürte unter ihren Füßen Metall, Gesine verpasste dem Ding einen Tritt, mit lautem Knall umschloss es ihren Fuß, ein Schmerz durchzog Gesines ganzen Körper. Etwas Warmes rann über ihre Füße. Verzweifelt versuchte sie sich zu befreien, das Eisending wich keinen Zentimeter.
Gesine heulte vor Schmerz. Mein Handy dachte sie, - wo ist mein Handy? Nervös kramte sie in ihrer Tasche. Nichts! Nur ein zerdrücktes Päckchen Zigaretten. Sie steckte sich zitternd eine an, nahm einen tiefen Zug, es beruhigte sie etwas. Sie hörte ein rascheln, etwas berührte ihren Arm.

„Gesine was machst du hier“, sprach sie eine tiefe, schmeichelnde, Stimme an.

Stotternd sagte sie, ich wollte nur einen Spaziergang machen und hab mich verlaufen, ich wollte gerade zurück, als ich in diese blöde Falle trat.

Sein Griff, um ihren Arm wurde fester. „Du Arme, komm ich bringe dich zurück.“

Monika Schüler, 67308 Zellertal, Deutschland 24.09.010 sky_angel57@gmx.de

EDOVA....und so geht es weiter 9. Autorin


9. Autorin

Nur ein flüchtiges Geräusch, ein Kratzen an der Mauer. Etwas strich etwas an der Wand hin-ter der Vitrine entlang. Die Puppen im Regal wackelten, als ob ihnen die leichte Bewegung Leben einhauchen wolle. Aber ihre Augen waren starr, blau und leblos. Und sie hatten alle dasselbe unbeteiligte Lächeln auf den einheitlich geschminkten Gesichtern. Gesine lauschte angespannt. Alles blieb ruhig. Vielleicht hatte ihr überreiztes Gehirn ihr einen Streich gespielt? Aber die Puppen und die davor stehenden Fotografien waren real. War dieser Mario das, was sie dachte…ein Frauenmörder, der hier in diesem dunklen Raum seine Trophäen aufbewahrte? Neben dem Regal war ein Spiegel an der Wand befestigt. Gesine schaute hinein. Ihre Stirn war schweißnass und ihr Gesicht verzerrt vor Angst. „Reiß dich zusammen“, murmelte sie, und wischte sich die Stirn trocken. Sie musste ruhig bleiben, und überlegen was zu tun war.
Zärtlich und leidenschaftlich war er gewesen, zuvorkommend und nett, wie kein Mann zuvor. „Ich liebe dich“, hatte er immer wieder gesagt. „Averre una Fortuna sfaciatta“, was hab ich für ein Glück, dich zu kennen.“
War das Marios Masche? Machte er die Frauen gefügig, um sie anschließend zu töten? War er einer dieser irrsinnigen Massenmörder, mit einem kranken Gehirn, die man sonst nur im Fernsehen sah? Und..woher hatte er ihr Bild? Vielleicht hatte er es aus ihrer Handtasche genommen, als sie auf der Toilette war. Nein, sie hätte sich nicht von ihm dazu überreden lassen sollen, mit ihm in sein Haus zu kommen. Nur weil er sie mit diesen braunen Augen, die von innen heraus zu glühen schienen, angesehenen hatte. Weil er gesagt hatte: „Madonna Mia, du gefällst mir, darf ich dich einladen?“ Wie ein Hündchen war sie ihm gefolgt. Wo war ihre Abgeklärtheit, wo war ihre Vernunft, die sie zu der Frau gemacht hatte, die sie war?

Heidrun Böhm 72458 Albstadt Deutschland 23.9.010 www.heidrun-musser.de

EDOVA.... so geht es weiter 8. Autor


8. Autor
Als sie sich das kalte Wasser ins Gesicht spritzte, kehrten die Träume zurück. Die Träume an Mario und sein düsteres Geheimnis. Sie fragen nun, worin dieses Geheimnis bestand? Es ist schon fast etwas peinlich, aber was sein muss, muss sein.
Dieser scheinbare Traummann, der ihr Herz im Sturm erobert hatte und sie von all den Din-gen, an die ein verliebter Geist denkt (Sie wissen schon, Brautkleider, Eheringe, ein Haus im Grünen, Kinder und ein Hund) träumen ließ, verbarg ein düsteres Geheimnis hinter seiner so verführerischen Fassade.
Es hilft nichts, länger um den heißen Brei herumzureden, doch haben sie Verständnis mit dem Autor – manche Wahrheiten sind einfach zu grauenvoll, um sie auszusprechen.
Setzen sie sich besser, nicht dass es ihnen nun den Boden unter den Füßen wegzieht.
Der Mann, der die Reinkarnation des heldenhaften Ritters in der strahlend weißen Rüstung, der all ihre Sehnsüchte zu stillen in der Lage zu sein schien, sammelte Puppen. Gesine ent-deckte dies, als sie nach dem gemeinsamen Liebesspiel das Bad aufsuchen wollte und dabei versehentlich den falschen Raum betrat.
Als Gesine das Licht anknipste wurden ihre schlimmsten Alpträume Wirklichkeit. Die Puppen standen fein in einer Reihe in einer Vitrine, jeweils von einem Halogenstrahler ins rechte Licht gerückt.
Sicher werden sie all das nun für halb so schlimm halten und sich daran erinnern, dass sie selbst als Kind gerne mit Barbies gespielt haben (Ja, auch die männlichsten Männer haben ihre Schwächen) .
Es kam allerdings noch härter. Über den Puppen waren kleine Bronzeschilder angebracht, auf denen jeweils ein Name sowie ein Datum eingraviert waren. Zu Füßen der Puppen waren außerdem Polaroid-Bilder zu finden, die jeweils eine Frau abbildeten. Die Frauen hatten scheinbar nicht gemerkt, dass sie fotografiert wurden.
Die Puppen waren ebenso bekleidet und zurechtgemacht, wie die Frauen auf den Bildern. Dies war wirklich ganz und gar entsetzlich. Als Gesine am Ende der Puppenreihe nun noch ein Bild von sich selbst entdeckte, drohte ihr Puls die Skala zu sprengen.
Wie konnte sie nur auf einen perversen Irren hereingefallen sein? Wie war es ihm gelungen, sie in sein Haus zu locken? Und wie zum Teufel, konnte dieser abartige Verrückte so schnell der Helden all ihrer Träume geworden sein?
Gesines Gedanken rasten im steten Wettlauf mit den Sturzbächen an Schweiß, die ihr den Rücken hinab strömten, als plötzlich ein Geräusch an ihr Ohr drang…

Tassilo Leitherer, 81677 München, Deutschland, 17.09.10 www.tassilo-leitherer.de

Die Schönheit der Natur....

Glutrot leuchtend, gesäumt von schmalen Wolkenstreifen,
ermüdet von langem warmen Tag,
taucht sie ab mit ihrer Schönheit
in spiegelglatte See.

Der Anblick lässt mich verharren,
gibt meiner Seele Frieden.
Meine Füße, umspült von wohligem Wasserspiel,
tauchen tiefer in den Sand.

Wenn auch nur von kurzer Dauer,
genieße ich die Gesamtheit dieses Spiels,
der Wind, in meinen Haaren spürend,
scheint mit mir zu spielen.

Wie viel Schönheit hat uns der Schöpfer geschenkt?
Wie blind geht manch einer durchs Leben?
Aufgetankt mit Energie aus der Natur,
freue ich mich auf jeden neuen Tag!

© Christiane Rühmann

EDOVA ......so geht es weiter 7. Autorin


7.Autorin
Wie konnte es sein, das sie diese Nacht vergessen hatte? Nein, nicht vergessen. Verdrängt hatte sie es. Weil sie es genossen hatte, weil sie IHN genossen hatte. Dieses Gefühl was sie sonst noch bei niemanden zuvor und niemanden später ge-fühlt hatte. Es machte ihr Angst, denn sie hatte geglaubt das sie für ihn nur ein Spiel war. Ein Mann wie er. Ein Mann mit einer unglaublichen Schönheit, wie es für Männer verboten sein musste.
Mario beobachtet sie amüsiert. ,,Deine Gedanken kommen zurück,“ schmunzelte er: ,,Ich wäre doch sehr von mir enttäuscht, wenn du unsere Nacht vergessen hättest, aber du kannst es nicht vergessen. Genau wie ich, meine Hübsche.“ Er nahm sie in den Arm, zog sie eng an sich. Genauso abrupt wie er sie ergriffen hatte, lies er sie wieder los und wich einen Schritt zurück. Gesine folgte verwirrt seinen Blick auf die andere Straßenseite. Dort stand eine Frau. Wunderschön, jung, vollbusig, mit pechschwarzen langen Haar und endlos langen Beinen. ,,Ich muss gehen“, sagte er: ,,aber ich werde dich wieder sehen und dann….“ Fast kaum spürbar hauchte er ihr einen Kuss auf die Wange und ging hinüber zu dieser Schönheit, die ihm wild gestikulierend etwas entgegen schrie.
Gesine stand da wie benommen. Was war das? Ein Sprung in die Vergangenheit? Es fröstelte sie leicht und sie schlang ihre Arme um sich selbst um sich den Schauer von der Haut zu nehmen. Einen Mann wie ihn muss man sich aus dem Kopf schlagen, dachte sie um sich wieder in die Wirklichkeit zurück zu holen. ,,Urlaub, Entspannen, das wolltest du und nicht noch mehr Chaos in deinem Leben.“ Oh Gott, jetzt sprach sie schon mit sich selbst. Schwungvoll stieg sie in ihren Wagen und befahl sich diesen Traum von Mann zu vergessen. Um ihrer Entscheidung mehr Gewicht zu verleihen, schlug sie die Wagentür knallen zu und fuhr mit quietschenden Reifen davon. Im Winkel des Spiegels sah sie noch kurz, wie diese Frau in einen Wagen stieg und Mario noch einmal schnell in ihre Richtung sah und wie seinen Arm in Luft schnellte, um ihr zum Abschied diskret zu winken.
Gesine fuhr wie der Teufel. Nur weg. Er wusste ja nicht wohin sie wollte. Sie wusste es ja selbst nicht einmal. Die laute Musik trug ihre Gedanken mit in die Ferne und irgendwann konnte sie das Meer sehen. Auf einem kleinen Schild stand: >Staci Condofuri<

Mario…schon wieder Mario. Ja, das war es. Hier wollte sie bleiben. Hier konnte Mario sie nicht finden. Mario…schon wieder Mario.
Gesine fuhr dicht am Meer entlang, und hielt an einer kleinen Pension. Es erschien ihr, als wäre diese Pension aus einem Reiseprospekt entsprungen. Ein kleiner Vorplatz mit Olivenbäumen unter denen eine Bank zum verweilen einlud. Gesine setzte sich und genoss die Ruhe und den Blick auf das blaue Meer. Die Tür öffnete sich und eine kleine, faltige, alte Dame trat heraus. Sie hielt Gesine ein Glas eiskalter, hausgemachter Limonade entgegen. Erfreut nahm sie das Getränk an, kostete es und fragte: ,, Delicious, grazie. Avete una camera?“ und die Dame antwortete in einwandfreiem Deutsch:,, Herzlich willkommen. Bleiben sie solange sie möchten.“
Als Gesine am nächsten Morgen erwachte, fühlte sie sich wie im Paradies. Es war ein wunderbares Gefühl, sich in die dicken Kissen des uralten Bettes fallen zulassen, das ihr die Dame des Hauses nach einem herrlichen Essen zuwies. Das Zimmer war klein und spärlich eingerichtet. Alles sah aus, als wäre hier die Zeit für viele Jahre stehen geblieben. Die Zimmerdecke war niedrig und Gesine, die mit ihren 1,80 m nicht gerade klein war, hatte das Gefühl sich ducken zu müssen. Tatsächlich hatte sie aber sicher noch einige cm Platz bis zum Deckenbalken. Ein Bett, ein Tisch, Stuhl und Schrank, sowie eine kleine Kommode, mehr gab es in dem Zimmerchen nicht. Auf der Kommode stand eine Waschschüssel und Kanne mit klaren Wasser.

(c)Silke Burchartz (Kloß), 46459 Rees, Nordrhein-Westfalen, Deutschland, 2010-09-18

EDOVA (ErsteDeutscheOnlineVolksAnthologie): Lest, was bisher geschah...


EDOVA – ErsteDeutscheOnlineVolksAnthologie (©geistiges Eigentum von Christiane Rühmann, 51399 Burscheid. Kopieren oder vervielfältigen wird ausdrücklich untersagt!)

1. Autorin
Gesine wurde müde. Seit fünf Stunden war sie bereits ohne Pause in ihrem flotten Kleinwagen unterwegs. Ihre Gedanken, die sie während der Fahrt hatte, ließen keine Rast zu, doch ihr Magen sagte ihr, sie solle endlich eine Pause einlegen.
Gesine wollte nur weg aus der Großstadt, endlich mal Urlaub machen. Der Job hatte ihr doch arg zugesetzt, in den letzten Monaten. Dunkle Ränder umsäumten ihre müde gewordenen Augen, ihre Gesichtszüge wirkten verkrampft. Sie war gereizt und hatte jeglichen Sinn für Humor verloren.
Sie zahlte einen hohen Preis für ihre Popularität, war geschätzt bei großen Events und bei der angesagtesten Gesellschaft. Als Klatschreporterin hatte sie ihre Karriere begonnen, mittlerweile wurde sie von Stars und Sternchen gerne gesehen. Ihre äußert interessant gestalteten Reportagen kamen bei ihrer Redaktion sehr gut an. Die Auflagen hatten sich enorm gesteigert, seit Gesine für diesen Verlag tätig geworden war.
Nun konnte sie nicht mehr und brauchte eine Auszeit. In den vergangenen Monaten hatte sie Zigtausend Flugmeilen hinter sich gelassen, kaum eine Nacht mehr als vier Stunden geschlafen, um ihre erreichten Interviews dem Leserpublikum in der nächsten Ausgabe der Illustrierten mitzuteilen.
So hatte sie also kurzfristig Urlaub angemeldet, um einem Burnout auszuweichen und machte sich auf in Richtung Italien. Wohin genau sie dort reisen wollte, hatte sie noch nicht festgelegt. Nur ruhig sollte es dort sein. Sie stellte sich einen Aufenthalt in der Toscana vor, wo sie nicht erkannt wurde, sondern nur die Olivenhaine, Pappeln, die urigen Häuser und die Ruhe genießen konnte.
Nun beschloss sie also, an der nächsten Raststätte Halt zu machen, um sich zu stärken. Sie stellte ihren Wagen auf dem Rastplatz ab und begab sich ins Restaurant. Viele Augen beobachteten sie. Gesine sah ausgesprochen gut aus.
(Initiatorin und Autorin: Christiane Rühmann, 51399 Burscheid, NRW/Deutschland, 27.06.2010)
© copyright by Christiane Rühmann


2. Autorin
Gesine zuckte zusammen bei dem schrillen Pfiff eines Mittvierzigers, der breitbeinig auf einem Stuhl saß und mit seinen Armen herumfuchtelte.
„Na, Puppe, wie wäre es mit uns beiden?“, grölte er.
Er war bekleidet mit einer kurzer Hose, weißen Socken, Sandalen und einem geöff-netem Hemd, unter dem eine schwere Goldkette hervorblitzte. Gesine hörte das Blut in ihren Ohren rauschen, zog die Oberlippe kurz nach oben und sah mit funkelnden Augen diesen Kerl geringschätzig an, der sich ihrer Meinung nach in seiner Wirkung maßlos überschätzt hatte. Sie stemmte ihre Arme in die Hüften, sagte nichts, starrte ihn nur an. Dieser eiskalte Blick ließ ihn wieder verstummen. Beschämt senkte er seinen Kopf und widmete sich mit gerötetem Gesicht weiter seinem Schnitzel mit Pommes. An den Nebentischen war leises Gelächter zu vernehmen.
„Was bilden sich diese Kerle eigentlich ein? Das ist das Letzte, was sie nun gebrauchen konnte. Ganz ruhig, reg dich nicht auf“, ermahnte sie sich und atmete in gleichmäßigen Abständen tief ein und wieder aus, während sie weiter zur Essensausgabe ging und sich dort mit einem Tablett anstellte.
Als sie an der Reihe war, wählte sie Saltimbocca, was sehr appetitlich aussah.
„Das stimmt mich auf Italien ein“, dachte sie und freute sich auf die vielen Urlaubstage, an denen sie nur an sich denken konnte, fernab von allen Verpflichtungen sein würde. Sie sehnte sich nach der Sonne, den Farben und den Gerüchen der Toskana.
Plötzlich trat ihr jemand, der hinter ihr in der Warteschlange stand, so schmerzvoll in die Fersen, dass sie beinahe das Tablett fallen ließ.
„Was zum Teufel ….“, brüllte sie und wandte sich empört um.
„Mi scusi molto, signora!”, entschuldigte sich dieser schwarzhaarige, athletisch gebaute, junge Mann, in dessen Augen sie nun sah. Es waren die schönsten und dunkelsten Augen, in die sie je geblickt hatte. Ihr Herz schlug schneller.
© Angelika Stephan, 45359 Essen, NRW/Deutschland, 28.06.2010





3. Autorin
Ein Lächeln huschte über ihr Gesicht, und gleichzeitig ärgerte Gesine sich, weil sie die wie immer unvermeidliche, verräterische Röte vom Hals aus weiter nach oben wandern fühlte.
"Ho sentito nulla", erwiderte sie eine Spur zu schnell, was soviel heißt wie: 'ich habe gar nichts gespürt '. Belustigt hob der junge Mann kurz die Augenbrauen, denn er hatte deutlich den unterdrückten Schmerzensschrei vernommen, und auch die ärgerlichen Worte verstanden, als er sie ungewollt so angerempelt hatte. Er antwortete mit dem hinreißendsten Lächeln dass sie je wahrgenommen hatte, das ihre Verwirrung nur noch steigerte.
"Blöde Kuh" schalt sie sich selbst," der bringt mich total aus der Fassung, das fehlt mir gerade noch". Hierzu muss erwähnt werden, dass erst vor kurzem eine lange Liebesbeziehung sehr unschön geendet hatte, und sie keine Lust verspürte, sich gleich wieder zu verlieben. Männer sollten erst einmal tabu sein für sie, das hatte sie sich geschworen.
In diesem Moment schoss ihr der Gedanke durch den Kopf dass sie sich da wohl nicht ausgerechnet Italien zum Urlaubsziel hätte aussuchen sollen.
Sie nickte ihm verlegen zu, nahm das Tablett mit dem Saltimbocca, und suchte nach einem möglichst weit entfernten Tisch, um seinem verführerischen Blick entgehen zu können.
Kaum hatte sie gewagt tief durchzuatmen, und glaubte die Gefahr in die sie ihr immer noch wie verrückt pochendes Herz würde bringen können sei vorüber, da stand dieser umwerfende Charmebolzen schon wieder neben ihr, und bat darum Platz nehmen zu dürfen.
Es war wie verhext, sie nickte nur etwas hilflos und verspürte urplötzlich enorme Schluckbeschwerden. Wie konnte sie auch nur so dämlich sein einen freien Tisch auszusuchen. Sie hätte sich einfach irgendwo dazusetzen sollen, schoss es ihr durch den Kopf.
In Bruchteilen von Sekunden war ihr klar geworden, dass sie auf dem besten Wege war, das zu tun was sie unbedingt vermeiden wollte..sich zu verlieben...

© Evelyn Goßmann, 45473 Mülheim-Ruhr, NRW Deutschland, 28.6.2010




4. Autorin
Um ihre Unsicherheit zu verbergen, setzte sie ihrem italienischen Gericht etwas heftig mit Messer und Gabel zu. Sie stellte fest, dass es der üblichen schlechten Raststättenqualität entsprach. Unbewusst zeigte ihr Gesicht einen leicht angeekelten Ausdruck, was ihren Verehrer dazu veranlasste, lauthals in Gelächter auszubrechen. Er wartete nicht länger, ob Gesine ihm erlaubte Platz zu nehmen, sondern zog, noch immer lachend, einen Stuhl zurecht, stützte seine Ellbogen auf den Tisch und beugte sich weit zu ihr vor.
Gesine wäre am liebsten im Boden versunken, denn die neugierigen Blicke einiger anderer Gäste waren ihr nicht entgangen. Wütend über sich selbst, knallte sie das Besteck auf den Teller. Leider rutschte das Messer komplett in die ölige Lache, die sich um das Fleisch gebildet hatte. Fast hätte sie verzweifelt aufgeschrien.
„Tss, tss, tss“, kopfschüttelnd und dermaßen breit grinsend, dass Gesine sich weg-zuzaubern wünschte, langte der Beau auf ihren Teller, nahm mit spitzen Fingern das Messer heraus, wischte es mit einer Serviette sauber und hielt es ihr hin.
„Danke!“ Beschämt nahm Gesine das Messer entgegen.
„Bella“, jetzt sah er sie leicht betroffen an, „warum geben Sie mir keine Chance?“
„Sie sprechen sehr gut deutsch“, lenkte Gesine ab und schob sich schnell einen Bissen in den Mund um zu demonstrieren, dass sie im Moment nicht Rede und Antwort stehen könne.
Unbeeindruckt betrachtete er sie: „Du läufst weg – vor der Liebe!“
Ohne Umschweife hatte er zum „Du“ gewechselt und – verdammt noch mal – die Wahrheit erkannt.

© Dagmar Schenda, 45470 Mülheim an der Ruhr, NRW/Deutschland, 30. 06. 2010








5. Autorin

Gesine atmete unauffällig tief durch und auf der einen Seite fühlte sie sich geschmeichelt, dass dieser Schönling sich für sie zu interessieren schien, auf der anderen Seite stieg Ärger stieg in ihr hoch. Was wagte es dieser Typ, sie einfach zu duzen?
„Wie kommen Sie dazu, mich einfach zu duzen? Ich kenne Sie nicht und Sie kennen mich nicht!“, blaffte sie.
„Oh, ich kenne dich sehr gut“, gab dieser Schönling dann zum Besten.
„Und woher bitteschön?“, fauchte Gesine und sie musste sich sehr anstrengen, ihre Stimme barsch klingen zu lassen. Ihre Gestik, Mimik und Haltung, kurz ihre gesamte Körpersprache drückten aber etwas ganz anderes aus. „Jetzt nennen Sie mir endlich Ihren Namen und sagen Sie, was Sie von mir wollen und warum Sie mich einfach duzen!“
Der Fremde bemerkte ihre Unsicherheit. Sie glich in nichts mehr der selbstsicheren, berühmten Klatschreporterin. Er lachte und Gesine schien es ein hämisches Lachen zu sein. Aus den Augenwinkeln bemerkte sie, dass die Gäste in der Raststätte ihre Unterhaltungen beendet hatten und aufmerksam zu ihnen herstarrten. Da schien sich etwas Interessantes anzubahnen.
„Erinnerst Du Dich nicht mehr?“, fragte er amüsiert und doch schien es Gesine, als sei ein gefährlicher Unterton in seiner Frage.
Wieder hatte er ihr keine Antwort auf Ihre Frage gegeben und seinen Namen hatte er auch nicht genannt. Gesine wurde es ungemütlich zumute. Wer um alles in der Welt war dieser Fremde, und was wollte er nur von ihr. Ihre Gedanken drehten sich wie Mühlräder in ihrem Kopf. Im Laufe ihres Klatschreporterlebens waren ihr schon viele Menschen begegnet, aber an diesen schönen Fremdling konnte sie sich nicht erinnern. Sie wollte jetzt nur eines: Schnell weg hier.
„Du willst weg hier?“, fragte er. „Ich denke auch, dass wir weggehen und an einen anderen Ort gehen sollten, an dem wir uns besser unterhalten können.“
Gesine wurde übel – wieder hatte er ihre Gedanken gelesen.

Ursula (Ulla) Schmid, 73434 Aalen, Baden-Württemberg, Deutschland, 2010-08-19






6. Autor
Sie hasste dieses Gefühl, dass ein anderer in ihren Kopf sehen konnte. Durfte sie jetzt nicht einmal mehr denken, damit dieser andere nicht merkt, was in ihr vor sich ging? Aber Gesine konnte ihre Gedanken nicht einfach abstellen. Alles wirbelte in ihr wie Papierfetzen in einer Windböe. Fetzen von Gedanken, von Gefühlen, von Fragen, auf die sie keine Antwort fand, von Bildern, von Landschaften, Szenen mit Männern, die sie längst vergessen hatte.
„Erinnerst Du Dich nicht mehr?“ Das fragte sie sich selbst. Sie musste sich jetzt erinnern – und zwar sofort. Dieses Gesicht. Irgendwo her kannte sie es. Aber sie erinnerte sich nicht wirklich daran. Irgendwo her kannte sie es. Die Figur, schlank. Klar, die meisten ihrer Liebhaber waren genau so schlank gewesen. Aber das half ihr jetzt nicht weiter. Die sonore Stimme. Die hatte sie irgendwo, irgendwann schon einmal gehört.
Als sie auf dem Weg aus der Raststätte waren, war der Fremde, der eben noch hin-ter ihr gegangen war, plötzlich neben ihr und legte seinen Arm um ihre Hüfte. Gesine erstarrte. Was erlaubte der sich? Der Gedankenwirbel in ihrem Kopf gefror als hätte jemand die Stopptaste berührt. Und plötzlich war da nur noch ein einziges Bild, das sich wie bei einem kaputten Videorekorder ruckartig zu bewegen begann.
Schlechte Beleuchtung. Sie sah sich in einer Kneipe. Hörte Musik. Live-Music. Eine Band, ein kleiner dicker Sänger mit Pferdeschwanz. Neben Gesine ein Mann, der den Arm um ihre Hüfte gelegt hatte. Dieser Arm, dieser Arm. Er hatte gerade noch mit ihr getanzt. Wild bis zum Umfallen. Es hatte ihr Spaß gemacht, sich einfach ge-hen zu lassen, sich auszutoben. Deshalb war sie ja hier her gekommen. Sie war immer noch außer Atem.
Doch der Mann zerrte oder schob sie schon wieder auf die Tanzfläche. Sie hatte immer gern getanzt. Schon als kleines Mädchen daheim. Die Band spielt jetzt zur Abwechslung etwas Langsames.
Sie bewegte sich zögerlich, der Mann bewegte sich fast gar nicht. Kleine Schritte, ganz kleine. Zwei Körper, die sich wie ein einziger bewegten. Hier am Eingang einer banalen Autobahnraststätte stehend sah sie sich plötzlich tanzend eng in den Armen eines Fremden, spürte sie wieder diese laszive hypnotische Faszination, die von der Musik, die von diesem Körper ausging. Wie eine bewegliche Puppe in den Armen eines Magiers. So hatte sie sich gefühlt. Und jetzt stand dieser Mann neben ihr, und sie fühlte sich wieder wie eine Puppe aber ganz steif vor Schreck und Ohnmacht so, als hätte ihr noch nie jemand erzählt, dass eine Frau sich wehren kann.
Genau das nämlich war es. Alles war wieder da in ihrem Kopf: nämlich dass sie damals nach diesem Tanz mit dem Mann weggegangen war. Dass sie mit ihm in seine Wohnung gegangen war. Und dass sie am Morgen in aller Früh auf Strümpfen, die Schuhe in der Hand, damit er nicht wach wurde, aus dieser Wohnung geflohen war wie ein kleines entführtes Mädchen. Das alles war ihr so peinlich gewesen, dass sie eigentlich nie mehr daran denken wollte.

Edgar Piel, 72072 Tübingen, Baden-Württemberg, Deutschland, 2010-09-14


FORTSETZUNG FOLGT..........

EDOVA (ErsteDeutscheOnlineVolksAnthologie)


Hier im Anschluss findet Ihr die begonnene Geschichte.

Bisher haben 6 Autoren teilgenommen. Die Geschichte befindet sich bei einer 7. Autorin. Sobald sie ihren Teil dazu beigetragen hat, werde ich hier meinen Blog jeweils um die neue Geschichte ergänzen, damit Ihr nicht nochmal von Anfang an lesen müsst.

Ich empfehle Euch, meinen Blog zu abonnieren, dann seid Ihr stets auf dem Laufenden.

Das könnt Ihr auf der Blogseite links vornehmen - natürlich kostenfrei......

Viel Spaß

Christiane

EDOVA (ErsteDeutscheOnlineVolksAnthologie)


Liebe Leser, Freunde, Autoren,
vor einiger Zeit habe die EDOVA ins Leben gerufen. Mein Ziel ist es, mit diesem Vorhaben ein grosses Werk zu erschaffen, ja, vielleicht sogar eine Veröffentlichung in Buchform zu erreichen. Vielleicht klappt es ja auch mit dem Guinnessbuch.....

Die EDOVA ist eine Anthologie, an der sich viele Autoren beteiligen können, die sich noch nicht einmal kennen. Aus der bereits begonnenen Geschichte kann alles werden: Liebesgeschichte, Wirtschaftskrimi, Kriminalroman oder ähnliches.

Es haben bis jetzt berteits 7 Autoren ihren Beitrag geleistet und 5 weitere warten nur darauf, eine Ergänzung leisten zu können.

Ich beginne jetzt, die bisher geschriebenen Beiträge hier in meinen Blog einsetzen und wöchentlich um jeden weiteren Autor und seinen Beitrag erweitern. Den Titel des Buches bzw. der Anthologie werde ich am Schluß mit allen Autoren gemeinsam auswählen.

Ich bin sicher, es wird für alle ein Riesenspaß werden und Euch allen wünsche ich viel Spaß beim lesen.

Eure Christiane

(c) Christiane Rühmann

Die Macht der virtuellen Welt…

An diesem Tag im Morgengrauen,
runzel ich meine Augenbrauen,
Sah auf, mit prüferischem Blick,
den Wecker, das war mir zu dick.

Schon wieder war die Nacht vorbei,
als sei es völlig einerlei,
dass ich nicht richtig ausgeruht,
wie´s jeder andre Bürger tut.

Die Nacht ist ja auch viel zu klein,
um völlig auslgeruht zu sein!
Kaum hat der Abend mal begonnen,
ist die Zeit auch schon verronnen.

Bin nur ich es , die daran bricht,
wenn der Computer zu mir spricht:
„Sie haben Post“ und voller Neugier dann
ermittelnd, wer der Absender sein kann?

Nichts kann mich dann mehr davon halten,
mein email-Postfach einzuschalten,
um zu sehen, wer mich begehrt,
daran ist doch nichts verkehrt!

Auf die Tasten hastig drückend,
bemerke ich eifrig vor mich blickend,
schon wieder ist nicht im Eingang das,
was mir bringen würde meinen Spass.

Also wart ich auf den nächsten Brief,
wenn andre Menschen schlafen tief.
Am Morgen merke ich mit schmollen,
dass meine Augen noch nicht gucken wollen.

Ja, ist die Nacht denn schon vorüber?
Erst früher Abend wäre mir lieber,
doch werde ich vom Wecker aufgeschreckt,
der um diese Uhrzeit mich sonst weckt.

Jetzt muss ein grosser Kaffee her,
sonst geht heute gar nichts mehr.
Heut Abend geh ich früher ins Bett,
…wenn… ich bloß den PC nicht hätt…….!

© Christiane Rühmann

Bekleckstes....


So sieht eine Farbpalette aus, die (beabsichtigt) nicht gesäubert ist....
(c) (copyright) Christiane Rühmann

Schönheit der Natur

Glutrot leuchtend, gesäumt von schmalen Wolkenstreifen,
ermüdet von langem warmen Tag,
taucht sie ab mit ihrer Schönheit
in spiegelglatte See.

Der Anblick lässt mich verharren,
gibt meiner Seele Frieden.
Meine Füße, umspühlt von wohligem Wasserspiel,
tauchen tiefer in den Sand.

Wenn auch nur von kurzer Dauer,
genieße ich die Gesamtheit dieses Spiels,
der Wind, in meinen Haaren spürend,
scheint mit mir zu spielen.

Wieviel Schönheit hat uns der Schöpfer geschenkt?
Wie blind geht manch einer durchs Leben?
Aufgetankt mit Energie aus der Natur,
freue ich mich auf jeden neuen Tag!

© Christiane Rühmann

Gequassel…..

Mancher Eintritt in viel Schlamassel
ist oft nur blödes Rumgequassel.
Erst hört man zu oder tut entrüstet,
womit der Erzähler sich groß brüstet.

Man trägt es weiter und legt noch was zu
und fragt neugierig: „Was meinst denn Du dazu?“
Der andere wehrt ab: „Es geht mich nichts an“
und hängt beim Tratschen noch seine Version dran.

So kann es kommen, daß man entsetzlich empört,
eine schlimme Version seiner selbst dann hört.
Dann weiss die ganze Welt von Deinem Schlamassel,
nur wegen blödem Rumgequassel…..

© Christiane Rühmann

pink Zebra



Dieses Bild habe ich gemalt zur Eröffnung der Fördergesellschaft für Senologie und Onkologie "Zebra" in Düsseldorf.

A 40 / Ruhr 2010








Schon sehr früh und schön begann der große Tag,
auf den ich mich so sehr gefreut.
Voll großer Erwartung, was da wohl kommen mag,
keine Sekunde hat es mich gereut!

Mach mich schon zeitig auf den Weg,
aus Burscheid im Bergischen Rheinland,
die Position nicht aus der Hand ich leg,
nur die Strecke ist mir nicht bekannt.

Nach Dümpten hat mich mein Navi gebracht,
doch kannte diese sprechende Navi-Frau,
als hätte ich es mir gedacht,
den Kilometer , wo wir standen, nicht so ganz genau.

Also stellte ich meinen Wagen ab,
begab mich auf die gesperrte Bahn
und machte schon fast vorher schlapp,
sah kein Ende der Strecke nahn.

Ich blicke wieder auf den Wisch
und glaub zu halluzinieren,
wann kommt denn endlich unser Tisch?
Ging schon fast auf allen Vieren!



Da ruft mir zu aus grosser Menge,
der Elkes Gefährte ist:
„Was machst Du hier in dem Gedränge,
merkst Du nicht, daß falsch Du bist?“

Herje, fast hätte ich´s vermasselt,
weil ich vorbei gelaufen bin.
Gut, dass er mich angequasselt,
so kam ich doch noch zur Künstlertruppe hin.

Was dann geschah, an diesem Tag,
das lässt sich nicht beschreiben.
Alles klappte ohne Frust und Klag,
Impressionen halt, die bleiben.

Das Resultat von der A 40,
muss ich als Bergische gestehen,
die Ruhrpottler machten es würzig,
ich hoffe auf ein Wiedersehen.

© Christiane Rühmann

Unsinn......

Kaum stehe ich hier,
und werde schwach.
Kaum stehe ich hier,
ich denke nach!

Ich nehme wahr des Lebens Lauf
und erkenne bei größter Schmach,
den Unsinn.
Es sei erlaubt,
den ich erkennen muss,
sonst wird mein Leben zum Verdruss!

Aus vieler Sagen Lehre,
gibt „Er“ sich nun die Ehre.

© Christiane Rühmann

Niemals aufgeben….

Gib niemals Deine Träume auf,
versuche, sie zu erreichen.
Gib niemals Deine Ziele auf,
versuche, sie zu greifen.
Gib niemals Deine Bilder auf,
versuche, sie zu malen.
Gib niemals Deine Wirklichkeit auf,
versuche sie zu leben.
Gib niemals Deine Hoffnung auf,
strebe, sie zu meistern.
Gib niemals Deine Persönlichkeit auf,
und bleibe ihr getreu.
Habe stets Mut zum Leben,
wie schlimm es für Dich auch sei.
Nimm die Forderung des Lebens an,
und bleib Deiner Seele treu.
Sie wird Dich führen in alle Gründe,
wenn Du es willst, ins gute Licht.
Gib niemals auf und stärke Dich
an positiven Seiten.
Lasse Dich vom LICHT des Lebens
überall hin begleiten.

© Christiane Rühmann

Gib niemals auf......


Gib niemals Deine Träume auf,
versuche, sie zu erreichen.
Gib niemals Deine Ziele auf,
versuche, sie zu greifen.
Gib niemals Deine Bilder auf,
versuche, sie zu malen.
Gib niemals Deine Wirklichkeit auf,
versuche sie zu leben.
Gib niemals Deine Hoffnung auf,
strebe, sie zu meistern.
Gib niemals Deine Persönlichkeit auf,
und bleibe ihr getreu.
Habe stets Mut zum Leben,
wie schlimm es für Dich auch sei.
Nimm die Forderung des Lebens an,
und bleib Deiner Seele treu.
Sie wird Dich führen in alle Gründe,
wenn Du es willst, ins gute Licht.
Gib niemals auf und stärke Dich
an positiven Seiten.
Lasse Dich vom LICHT des Lebens
überall hin begleiten.

© Christiane Rühmann

Das bisschen Haushalt….

Wie sehr sich Peter auch bemühte, er eckte ständig irgendwo an. Woran lag das nur? War es sein Eigensinn, seine Unfähigkeit, sich anzupassen oder waren es die anderen, die ihn einfach nicht verstehen konnten.

Einmal buchte er eine Reihe von Seminaren, die er auch umgehend bezahlt hatte. Leider hatte er es im ersten Durchlauf immer nicht geschafft, an den feststehenden Terminen daran teilzunehmen.

„Es gibt ja noch einen Ausweichtermin“, antwortete er stets, wenn ich ihn ansprach, warum er sich nicht angemeldet habe.

„Ich komme beruflich nicht hier weg“. Dies war seine Standard-Ausrede.

ER HATTE NICHTS WEITER AUF DEM ZETTEL!!!

Peter dümpelte so vor sich hin. In seiner Firma, an der er selbst 11 % Anteile hielt, und die sein Vater aufgebaut hatte, war er nicht so gerne gesehen, weil er ständig irgendwo anders beschäftigt war, zu spät kam, seine Pausen überzog und sich einfach nicht an normale Regeln halten konnte. Er war dort ebenso angestellt, wie jemand, der vom Arbeitsamt empfohlen wurde.
Daher war er auch bei den Kollegen nicht immer als Firmenmitinhaber angesehen, sondern wurde eher nur verlacht.

„Ich habe ja auch noch meine Mutter, um die ich mich kümmern muss!“, antwortete er, wenn man ihn fragte, warum er denn so sei. Mit ihr lebt er seit Jahrzehnten in einer Wohnung zusammen, gemeinsam in einem Haushalt. Schliesslich wurde er sogar gemobbt und man wollte ihn aus seiner Tätigkeit in der Firma entfernen.

Das liess er sich nicht gefallen. Peter musste mal wieder prozessieren und fühlte sich ungerecht behandelt. Er sah seine Felle allmählich schwimmen und bemühte sich um ein zweites Standbein – als Networker.
Vollkommen überzeugt von „seinen“ Produkt und seinen Fähigkeiten, nahm er den schweren Weg eines Vertrieblers auf. Er erkannte nicht, dass es im 21. Jahrhundert erforderlich ist, über einen Computer zu verfügen und ein Handy zu besitzen, um sich mit seinen Partnern kurzschliessen zu können.

Dies wurde ihm zum Verhängnis. Zwar hatte er sich mittlerweile ein Handy zugelegt, das er sogar bedienen konnte, aber er nutzte seine Geschäftskontakte nicht, das war ihm ewig zu teuer.

ICH diente ihm als Sekretärin, ICH lud ihm gewisse Informationen aus dem Internet herunter, ICH druckte sie ihm aus und brachte sie ihm 20 km entfernt in sein Eigenheim und legte die Informationen unter sein Garagentor, ohne jemals dafür entlohnt worden zu sein.

Dann kam der Hammer. Er liess sich wegen „mobbing“ krank schreiben und bekam eine psychiatrische Hilfe empfohlen, die er sich zu Nutze machte. Er wurde eingewiesen – natürlich nur auf eigenen Wunsch! Stationär war dies nicht, sondern nur ambulant. Hier konnte er seinen Gefühlen und Empfindungen freien Lauf lassen.

Er wurde auf Medikamente eingestellt und bekam etliche Gesprächstherapien. Was die Therapeuten nicht wussten, dass dies bei dem Schwerenöter Peter wenig Sinn hatte.

Peter besass 40 km von seinem Wohnort, von seinem Zimmer bei seiner Mutter, ein wunderschönes Einfamilienhaus. Dies war sein „Traum“. Immer hatte er sich vorgestellt, dort ein unbeschwertes Leben führen zu können. Er war auch mal verheiratet. Aus dieser Ehe hatte er eine erwachsene Tochter von mittlerweile dreißig Jahren. Die Ehe ging ihren, verständlicherweise, rapiden absteigenden Verlauf, als Peter meinte, dass Frauen nur dazu da seien, Männern die Wäsche zu machen, zu kochen, bügeln und sie darüberhinaus auch noch sexuell zu befriedigen. Eigenes Geld stünde ihnen ja auch nicht zu, da sie ja mit Unterkunft, sexueller Befriedigung und Verpflegung genügend entlohnt seien. Ansonsten habe er ja auch noch für Kleidung, Kosmetik, Wasser und Strom zu sorgen. Das sei ja wohl total ausreichend.

Sein Leben ist sein Haus, in dem er nie gewohnt hat und nie wohnen wird. Viel zu verklagt ist er mit Anwälten, Architekten, Pflanzen und Insekten. .....

Die Frauen verächtliche Äusserung machte er auch einmal, als wir mit einem weiteren Freund zu einem Event unterwegs waren. Aber die hat er nur einmal gemacht: Mein Freund blaffte Peter an und fragte ihn nach seinen Problemen.

„Eine Frau ist ein Schmuckstück – eine Brosche - eine Knospe - , die jeden Tag neu erblüht. Sie hat Respekt, Anerkennung und Liebe in jeder Minute verdient. Man trägt eine Frau auf Händen, streichelt und küsst sie. Man hat sie lieb und zeigt es ihr zu jeder Zeit! Sie erträgt ihren Mann, die Kinder, die Sorgen, sie klagt nicht, weiss immer Rat und Ausweg und zeigt mit ihrer Liebe und Zuneigung, dass man ein Team auf Lebenszeit ist. Sprichst Du noch einmal so respektlos von einer Frau, halte ich an, und Du kannst auf der Stelle aussteigen – hier, mitten auf der Autobahn!“

Das war deutlich!

Peter war jedoch nicht einsichtig.

„Wieso?“ wollte er wissen.

„Ich zahle doch alles, während sie nur den Haushalt macht. Sie hat doch ein tolles Leben bei mir….. Sie erhält Unterkunft, das, was sie braucht, um den Haushalt zu führen, sie kann sich kleiden und bekommt noch wöchentlich 20 € Taschengelt. Davon kann sie sich doch Kosmetikl und ähnliches kaufen. Das reicht doch wohl!“

„Peter, jetzt reichts wirklich!“

Fritz setzte den Blinker auf der Autobahn, fuhr rechts ran, stieg aus, ging um das Fahrzeug und öffnete Peter die hintere Türe und forderte ihn auf, seinen Wagen zu verklassen.

Als Peter nun so verloren am Strassenrand stand, holte Fritz noch dessen Aktentasche vom Rücksitz und warf sie diesem vor die Füsse.

Fritz begab sich wutentbrannt wieder auf seinen Fahrersitz, warf den Gang ein und machte sich flink vom Acker. Wutschnaubend unterhielt er sich mit mir über diese prikäre Situation und meinte nur: „Lass ihn mal dieses bisschen Haushalt alleine machen. Der hat ja nicht alle Tassen im Schrank.“

Peter wurde einige Stunden später von einem LKW mitgenommen. Das Event konnte er eh vergessen, aber seine Meinung hat sich bisher nicht geändert…….

Das Sonnenstudio, wo er von Zeit zu Zeit mal einkehrte, darf er auch nicht mehr betreten, weil er vor Schliessung 20 Minuten vorher eintraf, um 16 Minuten zu sonnen. Er benötigte allerdings vor der Besonnung 10 Minuten zum eincremen und 5 Minuten zusätzlich, um sich vorher seiner Stürzstrümpfe zu entledigen und nach der Besonnung wiederum 10 Minuten, um sich mit einem Aftersun-Präparat zu belegen und dann nochmal wiederum 5 Minuten, um seine Stützstrümpfe wieder anzuziehen.

Wer mit gerechnet hat, erkennt, dass dies ein untragbarer Zusatand ist, und dass seine „sonnigen Minuten“ eigentlich der mehr als doppelten Zeit entsprechen würden.
Peter ist ständig auf der Suche nach neuen Sonnenstudios und Abnehmern seiner Produkte.
Da ihm niemand so schön geschmeidig und streichfähig seine Fehler aufs Brot schmieren darf wie ich, erhalte ich auch ständig nächtliche SMS und Anrufe – von ihm.

Peter tut mir leid und bedarf (meiner) Hilfe, ansonsten geht er vor die Hunde .....

BIOGRAFIE:
6 Prozesse (von denen er nicht weiss,wie er die Anwälte bezahlten soll)

5 Rechtsschutzverischerungen, aus denen er wegen seiner Prozessfreudigkeit
rausgeflogen ist.

Keine weitere berufliche Perspektive, wegen UNEINSICHTIGKEIT

Das bisschen Haushalt macht sich doch von allein…….

Christiane Rühmann

Der Chat……

Ihr kennt ja alle diese besch…eidenen Portale, wo man mit jemandem chatten kann, den man etwa kennt oder auch nicht.

Also, ich – aus Langeweile – auch manchmal auf den verschiedensten Plattformen, Ihr kennt das sicher, die, auf denen man nicht wirklich man selbst ist. Man hat einen gewissen Namen, unter dem Dich niemand kennt. Man kann sich oft beliebig anmelden, unter immer wieder wechselnden Pseudonymen oder Nicknamen. Man hätte sogar die Möglichkeit, mit sich selbst zu chatten….lach.

Äußerst blöd zwar, aber es ist so, und deshalb so witzig.

Ich treffe also irgend so einen „Hirni“ in so einem Chatt-Portal.

Krass, sage ich Euch! Ich war natürlich laut meinen Angaben nicht 56, sondern erst 29 Jahre alt. Dann ging die Post ab:

„Cool“ möchte mit Ihnen in Verbindung treten. Möchten Sie den Teilnehmer annehmen oder ablehnen?

Christiane nimmt natürlich an.

„Hi“

„Hi“

„Was machst Du so“

„ch ch“

„Häähh?“

„Nach chillen und chatten natürlich“

„aha, und was sonst noch so?

„na nix. Ist das nicht genug?“

„doch schon, aba hasse nich mal Lust auf wat anderes?“

„Na was denn zum Beispiel?“

„Also, hasse Cam?“

„Nee, hab´ich nicht. Du?“

„Ja klaa, willste mich mal sehen?"

„Jo“

Ein grauseliges ‚Bild von einem überdimensional grossen Penis erscheint auf meinem Bildschirm, nachdem ich die Anfrage angenommen habe.

Ich bin nicht überrascht und antworte:

„He, ist das Dein Großvater?“

„Bisse bescheuert? Dat is meiner!“

Ich musste leicht grinsen und antwortete: „Das ist ja wohl nicht Dein Ernst, dass Du mir so ein schlaffes Teil rüberschickst, oder?“

„He Alte, wie bist Du denn drauf?“, kam es zur Antwort.

„Hasse en Freund?“

„Klar habe ich“.

„Und? Wie lang ist seiner?“

„Zehn bis zwölf Stunden täglich“, habe ich zurück geschrieben.

„Wie? Wat?“

„Du hast mich doch gefragt, wie lang seiner ist. Sein Arbeitstag ist 10 bis 12 Stunden. Und Deiner?“

„Du bist ja eine total bescheuerte Alte. Ich müsste ja einen an der Marmel haben, wenn ich arbeiten ginge, bei meinem Unterbau!! Jedes Weib will mich haben und überweist Knete, um mich zu sehen. “

„Krass, was es doch für bescheuerte Menschen gibt!“

„Wieso? Dat wollen selbst die jüngsten Kiddi´s sehen. Ich habe Angebote von 12 bis 80 Jahren!“

„Das weiss ich! Wie wäre es denn jetzt mal mit Kripo? Ich bin gerade dabei, Deine Daten nachvollziehen zu lassen. Auf solche Typen wie Dich stehen wir…!!!“

Schwupps, war seine Internetverbindung zu mir abgebrochen und er ist unter „Cool“ niemals wieder aufgetreten. Stattdessen treibt er jetzt sein Unwesen weiter unter „abgefahren“………..

Eltern – achtet auf Eure Kinder !!!!!

Christiane Rühmann